23. öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Energie, 23. Oktober 2018 (ohne Gewähr)
Tagesordnung:
1. Tag der Erde sichern
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 5. Februar 2018
Bericht des Magistrats – 101.18.776 –
Der Magistrat wird beauftragt, die Organisation des jährlichen Umweltfestes „Tag der Erde“ weiterhin städtisch zu unterstützen, damit das bundesweit größte und bunteste Straßenfest im Zeichen des Umweltschutzes gesichert werden kann und über die Unterstützung der Stadt zu berichten.
Der Magistrat berichtet vom Tag der Erde. Das Fest sei einzigartig in der BRD, seit 25 Jahren und beschäftige sich mit dem Thema Nachhaltigkeit auf vielfältiger Ebene.
2. Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 23. April 2018
Bericht des Magistrats – 101.18.838 –
Stichworte:
Kommunales Bündnis und Handlungsstrategien zur Umsetzung biologischer Vielfalt vor Ort
Warum brauchen wir biologische Vielfalt als grüne Infrastruktur in der Kommune?Erholung und WohlbefindenRuhige, attraktive Räume im Grünen schaffen LebensqualitätJe mehr Vielfalt der Landschaften und in den Landschaften umso attraktiver sind sieNaherholungsräume sind wichtige weiche StandortfaktorenHandlungsmöglichkeiten in der KommuneDie Kommune kann durch Ihre Aktivitäten am dichtesten an den Menschen dran sein (Akzeptanz) Hat viel Grundeigentum, auf denen Maßnahmen stattfinden könnenTräger der Bauleitplanung
Der Schutz der biologischen Vielfalt als grüne Infrastruktur wirkt sich positiv auf die Lebensqualität der Menschen, die Attraktivität des Standorts und die Anpassung an die Klimaveränderungen aus!
Inhalte des Programms • Handlungsfeld „Verbesserung der Biodiversität“= direkte Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt • Handlungsfeld „Menschen für die Natur begeistern“= Maßnahmen die indirekt zur Förderung der biologischen Vielfaltbeitragen • Bürgerschaftliches Engagement zur Förderung der biologischen Vielfalt als Verbindung zwischen beiden Handlungsfeldern
Projektbeispiele Handlungsfeld 1: • Pflege-und Entwicklungsprogramm für städtische §30 Flächen • Pflanzenartenhilfsprogramm • Tierartenhilfsprogramm • Kartieren und Zurückdrängen von invasiven Neophyten • Naturnähere Grünflächenpflege • Projekt „Städte wagen Wildnis-Vielfalt erleben“ • Stillgewässerprogramm • Anzucht und Vermarktung von gebietsheimischen Gehölzen • Erhalt und Förderung von artenreichen Extensiv-Grünland,Wälder und Aufforstungen • Entwicklung von FFH-Gebieten (z.B. Mergelgruben –GENAMO mbH) • Maßnahmenprogramm zur Entwicklung der Landschaftsräume
Pflanzenartenhilfsprogramm
• Erfassung ausgewählter seltener und gefährdeter Spezies innerhalb des Gebietes der Stadt Hannover • Umsetzung geeigneter Pflege-und Entwicklungsmaßnahmen • Vorhandene Sippen erhalten, fördern und negative Einflüsse stoppen • Bestände vermehren • Ehemalige Vorkommen wo möglich wieder beleben • Erfolgskontrolle
Invasive Pflanzenarten
Kartieren und Zurückdrängen von invasiven Neophyten
Invasive Neophyten (z.B. Herkulesstaude und Kanadische Goldrute) gefährden einige Bestände von im Pflanzenartenhilfsprogramm erfassten Arten.Weitere nicht im Pflanzenartenhilfsprogramm enthaltene seltene Arten sind (potentiell) gefährdet. Schützenswerte Biozönosen werden verändert und teilweise stark gestört.Einige Neophyten (z.B. Herkulesstaude und Ambrosia) haben negative gesundheitliche Wirkungen auf den Menschen.
Tierartenhilfsprogramm
• vorhandenes Datenmaterial sichten und bewerten • neue Untersuchungen veranlassen, wenn Datenmaterial nicht mehr aktuell (z.B. Vögel und Amphibien) • neue Untersuchungen zu bisher nicht untersuchten Tierarten (z.B. Wildbienen) • AAD -Animal-Aided-Design Pilotprojekt: Neues VHS-Gebäude
Zusammenführen aller Daten und Informationen zu Pflanzen-und Tierarten aus:
• Beauftragten Untersuchungen • Daten vom NLWKN und der Region Hannover (UNB) • Landschaftspläne (Stadtbezirke) • Pflege-und Entwicklungspläne • Monitoring Stillgewässerprogramm • Bauleitplanungsrelevante Untersuchungen • Spezielle Untersuchungen (z.B. Feldhamster, Wildbienen u.v.m)
Die Artdatenbank
Seit 2014 als zentrale Datensammlung mit jährlicher Aktualisierungerforderliche Maßnahmen zusammenstellenerforderliche Maßnahmen umsetzenund als Nebenprodukterhalten wir eine Dokumentation der Änderungen der Fauna und Flora z.B. Entwicklung der Libellenpopulationen ( Feuerlibelle, südl. Heidelibelle …)
Erhalt und Förderung von artenreichem Extensiv-Grünland
• Ankauf von Flächen • Verpachtung mit Auflagen • Ackerumwandlung
Naturnähere und extensive Grünflächenpflege
• Ökologische Standards • Schulung der Mitarbeiter für Artenschutzbelange • Örtlich angepasste Pflegepraktiken • Öffentlichkeitsarbeit • Projekt „Stadtgrün –naturnah“
Biodiversität und Artenschutz in den Wäldern
• Zertifizierung nach FSC und Naturland • Totholz • Waldbehandlungsauflagen • Waldökologische Bestandsanalyse–Habitatbäume/ stehendes Totholz–Waldrandkartierung/ -bewetung–VegetationskundlicheWaldbiotopkartierung
Projektbeispiele Handlungsfeld 2
„Menschen für die Natur begeistern“ • Öffentlichkeitsarbeit • Ausstellung zur Biodiversitätsstrategie „Mehr Natur in der Stadt“ • Umweltbildungsarbeit • Naturerleben mit „Neuen Medien“
Öffentlichkeitsarbeit in Hannover
Printmedien • Faltblattreihen zu verschiedenen Themen, u.a. „Stadtwälder in Hannover“ und „Hannovers vielfältige Landschaften“ • Schriftenreihe „Kommunaler Umweltschutz“ mit Ausgaben zu neu aufgelegten Programmen (z.B. Biodiversitätsprogramm) • Jährlich erscheinende Broschüren mit Veranstaltungsreihen und Führungen (Grünes Hannover, Offene Pforte) • Führungen • Infostände und themenbezogene Mitmachangebote bei städtischen Veranstaltungen (Umweltforum, autofrei etc.) • Angebote zu Aktionstagen wie z.B. Geo-Tag der Natur • Vorträge • Pressemitteilungen zu aktuellen Themen Überregionale Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
• Beteiligung an Wettbewerben‚ z.B. „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ und UN-Dekade • Zertifizierung von Stadtwäldern und künftig auch Grünflächen • Mitgliedschaften und aktive Mitarbeit in Bündnissen und Netzwerken, z.B. „Bündnis der Kommunen für biologische Vielfalt“ • Durchführung von Kooperationsprojekten, z.B. „Städte wagen Wildnis“ • Nachhaltigste Großstadt 2018
Umsetzung des Konzeptes
• In Bausteinen / mit Einzelprojekten–100.000 € Eigenmittel pro Jahr–Sonderfinanzierung in Einzelbausteinen–In Verbundprojekten z.B. „Wildnis wagen“: 1,2 Mio. € • Drittmittelgeber z.B. BMU / BfN, Umweltstiftung, Region Hannover • Vorstellung von öffentlichkeitswirksamen Teilthemen im Laufe der Projektzeit (z.B. Politik, Presse, Führungen)„über das, was man tut, reden“
Erfahrungen in Hannover
Problematiken:
Konträre Ziele einer wachsenden Stadt
Flächenverfügbarkeit für die Umsetzung von Maßnahmen
Auswirkung auf die Stadtentwicklung
Akzeptanz des Themas Biodiversität in der Verwaltung und Politik (außer Fachpolitik)
Positives:
Finanzbereitstellung durch den Rat und Drittmittelakquisition
Zusammenarbeit mit Fachbehörden, UNB, ehrenamtlichen Naturschützernbei der Programmerstellung sowie Austausch mit Bündnis -Kommunen
kontinuierliche Weiterbildung der Gärtner
Monitoring (z.B. Stillgewässer, Grünland)
Akzeptanz von Maßnahmen durch die Stadtbevölkerung
Handlungsfelder
• Informationsaustausch
Vernetzung von Akteuren; Sammlung und Herausgabe von Best-Practice-Beispielen und Handlungsanleitungen; Internetplattform; Organisation von Workshops und Kongressen etc.
• Öffentlichkeitsarbeit
Bekanntmachen des Themas Biologische Vielfalt in der Öffentlichkeit und in der eigenen Verwaltung; Herausgabe von Broschüren; Konzeptionierung von Ausstellungen; Newsletter etc.
• Gemeinsame Umsetzungsprojekte
Initiierung von gemeinsamen Aktionen und Projekten; Koordination der Kooperationsprojekte; Initiierung von Forschungsprojekten, Untersuchungen etc.
• Politische Lobbyarbeit
Vertretung der Interessen der Kommunen gegenüber Bund, Ländern und der europäischen Ebene; Vertretung des Bündnisses bei nationalen und internationalen Veranstaltungen etc.
Resümee
• In vielen Kommunen liegen die Grundlagen bereits vor
• Zusätzliche Mittel und Personal sind eine Grundvoraussetzung
• Bundesweit haben sich bereits 150 Kommunen zusammengeschlossen
Kassel sollte zukünftig dabei sein!
3. Konzept „Klimaanpassung“ vorstellen
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD und B90/Grüne und des Stadtverordneten Andreas Ernst – 101.18.1048 –
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:Der Magistrat wird gebeten, in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Energie die Ergebnisse des städtischen Klimaschutz-Teilkonzeptes „Klimaanpassung“ vorzustellen.
Zustimmung: einstimmig