Ausschuss für Kultur, 12. Sitzung

Notizen aus der 12. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur, am 5. Dezember 2017 (Ohne Gewähr)

1.Erfassung des städtischen Kunstbesitzes

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 13. Juni 2016
Bericht des Magistrats-101.18.86-

  • Der Magistrat wird aufgefordert, bis Sommer 2017 einen Überblick über den aktuellen Stand der Erfassung des städtischen Kunstbesitzes zu geben.

Die Kulturdezernentin berichtet u.a., dass durch die Übernahme der Sammlungsbestände des Brüder-Grimm-Museums durch die Stadt Kassel, die vorhandenen Bestände bis auf wenige Objekte organisatorisch erfasst und als Grimm Sammlung dem Stadtmuseum zugeordnet und in einer Datenbank erfasst seien. Das gesamte Schriftgut zum Buchbestand der Grimm-Sammlung sei für die Katalogisierung an die Universitätsbibliothek Kassel übergeben worden. Dieser Datenbestand könne mittlerweile vollständig über die Datenbank der Universität recherchiert werden. Die Erfassung der Bestände im Stadtmuseum gestaltete sich schwieriger, da in den Anfängen keine Dokumentationen erfolgt sei, ist jedoch sei mittlerweile auf einem guten Weg.

Die CDU-Fraktion fragt, ob es außer der Grimmsammlung und dem Stadtmuseum keinen Kunstbesitz gebe und ob die Ermittlungen des städtischen Kulturbesitzes begonnen habe. Die Dezernentin entgegnet, dass die Dokumentation der neuen Galerie durch die MHK erstellt werden, die Stelle sei noch nicht gesetzt worden. Die AfD-Fraktion fragt nach der Handhabung der handschriftlichen Sammlung. Die Dezernentin erklärt, dass diese Universitäts Bibliothek gegangen sei, dort liege der Schwerpunkt bei der Digitalisierung.

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2.Bewerbung um die “Kulturhauptstadt Europas 2025”

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am 14. November 2016
Bericht des Magistrats-101.18.335-

Der in der Anlage beigefügte Bericht der Verwaltung zur Kulturhauptstadt 2025 wird zur Kenntnis genommen.
2.Der Magistrat wird beauftragt, die Bewerbung der Stadt Kassel als Kulturhauptstadt 2025 weiter vorzubereiten und regelmäßig mindestens halbjährlich über den Stand der Vorbereitungen im Ausschuss für Kultur zu berichten.
3.Die endgültige Beschlussfassung über die Bewerbung einschließlich der Finanzierung erfolgt (voraussichtlich Ende 2018) mit der Vorlage des Bewerbungskonzepts.

Die Kulturdezernentin gibt einen umfassenden Bericht von den Anfängen der Entscheidung einer erneuten Bewerbung im Januar 2015 bis hin zu den für 2018 geplanten Aktivitäten.

KASSEL IM WANDEL ZUR KULTURHAUPTSTADT EUROPAS 2025
Sachstandsbericht

Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025″
Januar 2015; Neuiahrsempfang
In seiner Neujahrsansprache im Januar 2015 gab Oberbürgermeister Bertram Hilgen den Anstoß dafür, dass Kassel sich erneut um den Titel „Kulturhauptstadt Europas” für das Jahr 2025 bewerben soll. Mit dieser Idee verbindet sich gleichzeitig ein Kultur- und Stadtentwicklungs- prozess, der Kassel in eine neue, selbstbestimmte Zukunft führen kann. Doch warum sollte sich die Stadt Kassel erneut den hohen Bewerbungsanforderungen und dem damit verbunden Druck des nationalen Wettbewerbs stellen? Weil es für Kassel die vielleicht einmalige Chance bietet, einen Transformationsprozess fortzusetzen, der bereits bei der ersten Bewerbung in den Jahren 2002-2005 erfolgreich eingeleitet wurde. Damals stand das Vorhaben unter dem Titel „Kassel gewinnt” und dies hat die Stadt, auch ohne die Ernennung zur „Kultur- hauptstadt Europas 2010″, eindrucksvoll geschafft. Die erste Bewerbung hat nicht nur Energien, Ideen und Visionen freigesetzt, die bis dahin im Verborgenen schlummerten. Sie hat die Bürger, die Kulturakteure und die Stadtvertreter in einem gemeinsamen Vorhaben geeint und dadurch vielmehr erreicht, als 2005 beim Ausscheiden aus dem Bewerbungsverfahren sichtbar war. Seitdem sind Kreativnetzwerke entstanden, kulturelle Leuchttürme wurden errichtet und Kassel hat sich eindrucksvoll zu einer Regiopole mit kultureller und wirtschaftlicher Strahlkraft im Herzen Deutschlands entwickelt. Diesen erfolgreichen Weg möchte die Stadt Kassel nun weiter beschreiten und ihre gesellschaftliche, kulturelle und integrative Zukunft ganz bewusst und nachhaltig selbst gestalten.

März 2015: Arbeitsgruppe „Kulturhauptstadt Europas 2025″
Daraufhin wurde im März des Jahres 2015 im Kulturamt zunächst eine interne Arbeitsgruppe gebildet, welche die notwendigen Schritte von der Idee bis zur möglichen Bewerbung skizzieren und einleiten sollte. Mit dem Beschluss der Stadtverordneten vom November 2015, eine erneute Bewerbung Kassels als „Kulturhauptstadt Europas” zu prüfen, wurde die interne Arbeitsgruppe dezernatsübergreifend erweitert. Vertreter der verschiedenen Fachämter diskutieren thematische Schwerpunkte, liefern Hintergrund- und Fachinformationen und zeigen erste Handlungsfelder auf dem Weg zu einer erfolgreichen Bewerbung auf. Außerdem wurden Gespräche mit Experten verschiedener Fach- und Forschungsbereiche sowie mit Kassel-Kennern, Kulturakteuren und ausgewählten Bürgervertretern geführt.

November 2015: Expertengespräche
Diese Gespräche begannen im Dezember 2015 und umfassen 25 Interviews mit ca. 40 Personen. Jedes Expertengespräch hat neue Impulse und Ansätze geliefert, wie die Stadt Kassel und auch Europa als wirtschaftliches, politisches und gesellschaftliches Netzwerk sich weiterentwickeln wird oder sollte. Die Gespräche kreisten dabei um Fragen wie: Warum noch einmal bewerben? Was bringt uns das? Was braucht es, damit die Bewerbung erfolgreich ist? Wie bleibt Kassel / Wie bleibt Europa zukunftsfähig? Wie können wir unsere Stadt neu denken? Die Erkenntnisse aus den Gesprächen wurden im Anschluss von der Arbeitsgruppe zusammengetragen, gebündelt und ausgewertet. Daraus ergaben sich weitere Schritte und Handlungsfelder, wie z. B. die Beauftragung einer Analyse der Kasseler Kulturlandschaft.

April 2016: Beginn einer Analyse der Kasseler Kulturlandschaft
Die Bewerbung und noch mehr die Titelvergabe „Kulturhauptstadt Europas” stellt eine Stadt in den Fokus nationalen wie internationalen Interesses und eröffnet einen Horizont weitreichender Vergleiche. Daher ist es für Kassel als Bewerberstadt von großer Bedeutung, das eigene Profil in möglichst allen Details zu kennen, um so an eventuellen Schwachstellen arbeiten und Stärken wie Alleinstellungsmerkmale als solche herausstellen zu können. In diesem Zusammenhang hat das Kulturamt der Stadt im April 2016 eine Analyse der Kulturlandschaft Kassels beauftragt, welche sich in zwei aufeinander aufbauende Arbeitsbereiche gliedert:

• Modul I – Bestandsaufnahme der Kulturlandschaft Kassels
• Modul 11 – SWOT Analyse
Mit dieser Analyse soll außerdem aufgezeigt werden, wie attraktiv die Kulturlandschaft und natürlich auch die documenta-Stadt Kassel selbst im nationalen und europäischen Vergleich ist. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, was es noch braucht, um „Kulturhauptstadt Europas” zu werden und als leuchtendes Beispiel für europäische, gesellschaftliche und kulturelle Werte zu stehen.

April 2016: Besuch Wroclaw/Polen (ECoC 2016)
Um sich ein genaueres Bild von den Herausforderungen einer europäischen Kulturhauptstadt machen zu können, haben Mitglieder der Arbeitsgruppe im April 2016 die polnische Kulturhaupt- stadt des Jahres 2016 besucht. In Wroclaw konnte die Kasseler Delegation Gespräche mit dem Executive Board von Wroclaw 2016 führen und neben Fragen zum organisatorischen Aufwand, den Planungsabläufen und Partizipationsformaten auch wertvolle Hinweise zu den notwendigen finanziellen Voraussetzungen für ein solches Unterfangen erhalten.

Mai 2016; Gespräche mit Kulturakteuren
Zurück in Kassel führte das Kulturamt zahlreiche Gespräche mit Kasseler Kulturakteuren, -produzenten und Veranstaltern, um die Idee einer erneuten Bewerbung zu diskutieren, Erwartungen und Hoffnungen, die sich damit verbinden zu hinterfragen und über die neuen Kriterien und notwendigen Voraussetzung zu informieren. Über 100 Teilnehmer aus dem kulturellen Bereich konnten in diesen Gesprächskreisen erreicht werden. Es wurden sowohl die Auswirkungen des zurückliegenden Bewerbungsprozesses auf die Kulturlandschaft Kassels bewertet, als auch festgehalten, dass es nicht nur gilt, neue Ideen und Projekte zu entwickeln, sondern auch das Erreichte langfristig zu sichern. All dies muss sich auch in einer erneuten Bewerbung widerspiegeln.

Juni 2016: öffentliche Informationsveranstaltung
Nach zahlreichen Gesprächen und einer intensiven Recherchephase, galt es im Juni 2016 in einer ersten öffentlichen Veranstaltung interessierte Bürger und Gäste zu einer möglichen zweiten Bewerbung Kassels als „Kulturhauptstadt Europas 2025″ zu informieren. Annähernd 300 Besucher kamen in die documenta-Halle und hörten den Ausführungen Dr. Ulrich Fuchs, derzeit Mitglied der europäischen Jury zur Auswahl der Kulturhauptstädte Europas, zu. In einem Bericht erläuterte er die Voraussetzungen und Anforderungen an die Bewerberstädte, gab einen Einblick in die Kulturhauptstädte Linz 2009 und Marseille 2013, deren ehemaliger stellvertretender Intendant er war, und brachte anschließend seine Expertise in eine Diskussionsrunde mit Oberbürgermeister Bertram Hilgen, dem ehemaligen Präsidenten der Universität Kassel Professor Rolf-Dieter Postlep und Martina Bramkamp, Professorin an der Kunsthochschule Kassel ein.

November 2016: Stadtverordnetenbeschluss
Die rechtliche Grundlage für einen geplanten Kommunikations- und Partizipationsprozess zur Kasseler Kulturhauptstadt-Bewerbung legte im November 2016 ein Beschluss der Kasseler Stadtverordneten. Sie haben sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, dass weiter an einer Bewerbung gearbeitet werden soll, um dann nach Vorlage des Bewerbungskonzepts im Herbst 2018 endgültig über den offiziellen Eintritt Kassels in den nationalen Auswahlprozess entscheiden zu können.

Januar 2017; Gespräche mit Kassel 1100 und Zukunftsbüro
Ein organisatorisches und strukturelles Großvorhaben ähnlich einer Kulturhauptstadt-Bewerbung wurde bereits im Rahmen des Stadtjubiläums Kassel 1100 und dem Hessentag 2013 erfolgreich umgesetzt. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus beiden Prozessen können nun auch beim Bewerbungsvorhaben zur „Kulturhauptstadt Europas 2025″ eingesetzt werden. Dafür haben Gespräche mit dem ehemaligen Team von Kassel 1100 stattgefunden und dem Zukunftsbüro. Erfragt wurden Erfahrungen in der Einbindung verschiedener Interessensgruppen, die organisatorische Umsetzung der stadtweiten Großveranstaltung, erfolgreich erprobte Partizipationsformate und aufzubauende Organisationsnetzwerke innerhalb der Stadtverwaltung und mit externen Kooperationspartnern. Diese Informationen werden mit den Erkenntnissen aus der Kulturlandschaftsanalyse gebündelt und verdichten sowohl die zeitlichen Planungen als auch die Umsetzungsmaßnahmen für die Kulturhauptstadt-Bewerbung.

Februar 2017; Werkstattgespräch
Die Ergebnisse aus Modul I der Kulturlandschaftsanalyse wurden im Februar 2017 mit ca. 180 Kulturakteuren, -produzenten und -veranstaltern in einem Werkstattgespräch gemeinsam reflektiert und verfeinert. Die mit der Analyse beauftragte Agentur stellte die Ergebnisse von Modul I vor und gab diese anschließend in parallelen Workshops zur Diskussion frei. Dabei konnten Teilergebnisse präzisiert, notwendige Handlungsmaßnahmen genauer ausgerichtet und Unschärfen in der Analyse korrigiert werden. Die Erkenntnisse aus dem Werkstattgespräch fließen in die weiteren Arbeiten an Modul I und Modul 11 ein.

März 2017; Informationsabend für Ortsbeiräte

Ein Bewerbungskonzept, welches erfolgreich sein soll, muss von den Bürgern der Stadt Kassel mitgetragen und auch inhaltlich mitgestaltet werden. Hierfür braucht es einen Partizipationsprozess, der alle Kasseler Stadtteile, Vereine, Institutionen, Gruppen und Gemeinschaften erreicht und sie motiviert, gemeinsam dieses große Vorhaben anzugehen und umzusetzen.Die Ortsbeiräte nehmen hierbei eine wichtige Schlüsselfunktion ein, da sie nicht nur die Vertreter der Stadtteile sind, sondern auch die Experten in ihrem kommunalen Raum. Sie kennen ihren Ortsteil, sie kennen ihre Bewohner, deren Stärken und Potenziale, aber auch deren Nöte, die es zu hören gilt. Aus diesem Grund wurden im März 2017 die Ortsvorsteher der 23 Kasseler Stadtteile zu einem Informationsabend in das Stadtmuseum eingeladen. Oberbürgermeister Bertram Hilgen berichtete gemeinsam mit dem Kulturamt über den Bewerbungsprozess, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bewerbung und die bisherigen Schritte auf diesem Weg.

Mai 2017; Arbeitsbeginn Prozessberatung
Im Mai begann ein weiterer wichtiger Arbeitsabschnitt im Bewerbungsprozess Kassels. Frau Pia Leydolt-Fuchs wurde als Prozessberaterin beauftragt und wird die Bewerbung Kassels mit ihrer umfassenden Kulturhauptstadtexpertise begleiten. Sie war Pressesprecherin im „Linz 2009″- Team und hat anschließend Cap.CULT gegründet – eine Agentur für Kunst, Kultur- und Kultur- hauptstadtvermittlung. Gemeinsam mit dem Kulturamt erarbeitet sie Themenschwerpunkte, Leitmotive und Partizipationsformate und hat im Zusammenspiel mit dem im Juni beginnenden Prozess der Kulturkonzeption sowohl die Entwicklung eines erfolgreichen Bewerbungskonzepts, als auch die Verankerung des Bewerbungsvorhabens in der Kasseler Zivilgesellschaft im Blick.

Juni 2017: Bewerbungsteam
Das Projektteam der Kasseler Kulturhauptstadtbewerbung wurde im Juni 2017 durch eine Projektkoordinatorin erweitert. Sie wird gemeinsam mit Pia Leydolt-Fuchs die Bewerbung Kassels begleiten und die organisatorischen Schritte und Maßnahmen bis zur Bewerbungsabgabe im Frühjahr 2019 umsetzen. Dazu gehört nicht nur die Entwicklung einer maßgeschneiderten Kommunikations- und Marketingstrategie, sondern vor allem die Umsetzung eines breit aufgestellten, motivierenden und nachhaltigen Beteiligungsprozesses (Beginn Herbst 2017), den Aufbau eines Kulturhauptstadtbüros und die Verankerung der Leitthemen und Motive in Kassel, der Region und im nationalen Wettbewerb.

Juni 2017: Kulturkonzeption
Auch die Erarbeitung einer umfassenden Kasseler Kulturkonzeption begann im Juli 2017. Hierfür konnte die Kulturpolitische Gesellschaft e. V. mit Dr. Patrick S. Föhl als Projektleiter gewonnen werden. Dr. Föhl hat sich auf die Erarbeitung und Umsetzung von Kulturentwicklungsprozessen besonders für Städte und Regionen spezialisiert, steuert Transformationsprozesse, begleitet partizipative Verfahren und befasst sich seit über 10 Jahren erfolgreich mit konzeptbasierter Kulturentwicklung. Durch die Zusammenarbeit mit ihm und der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. hat Kassel einen weiteren starken Partner auf dem Weg zur „Kulturhauptstadt Europas” gewinnen können.

Oktober 2017:1. Workshop zur Kulturkonzeption
Nach ersten Gesprächen der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. mit Kasseler Kulturellen und einer anschließenden Online-Befragung zu den kulturellen Vernetzungen in Kassel, fand im Oktober der große Auftaktworkshop zur Erarbeitung einer Kulturkonzeption statt. Es kamen über 200 Teilnehmer aus der Kasseler Kulturlandschaft in den Südflügel und diskutierten Fragen zur kulturellen Zukunft Kassels und deren strategischer Neuausrichtung. Die Ergebnisse fließen direkt in weitere vertiefende Workshops der Kulturkonzeption ein sowie in die Erarbeitung der Kulturhauptstadt-Bewerbung.

Oktober 2017: Erscheinungsbild und neue Website
Nach Besetzung des Kulturdezernats wurde im September mit verschiedenen Agenturen parallel intensiv am Aufbau eines neuen frischen Erscheinungsbild für die Kulturhauptstadt- Bewerbung gearbeitet sowie am Aufbau einer neuen begleitenden Bewerbungs-Website. Das Erscheinungs- bild ist ein rotierendes K (stellvertretend für Kassel — Kultur — Kulturhauptstadt etc.) vor verschiedenen Farbverläufen. Begleitet wird das K durch den Slogan: Kassel im Wandel zur Kulturhauptstadt Europas 2025. Logo und Slogan in der Verbindung deuten auf die Veränderungen hin, die Kassel seit der ersten Bewerbung im Jahr 2005 erfahren hat. Gleichzeitig öffnet der Slogan aber auch den Weg für zukünftige Entwicklungen, die über die Kulturhauptstadt-Bewerbung angestoßen werden können und sollen. Die Website greift die durch Logo, Slogan und Farbverläufe angedeuteten Änderungs- möglichkeiten auf und bietet einen sogenannten Logo-Generator. Über einen Algorithmus erhält jeder Nutzer seine eigene auf seinen Namen zugeschnittene Version des Logos, die er dann auf den gängigen Social Media Kanälen verwenden kann. Auf diese Weise werden die Website- besucher an der Kulturhauptstadt-Bewerbung aktiv und auch spielerisch beteiligt. Darüber hinaus finden sich auf der Website alle Informationen zum Bewerbungsprozess, aktuelle Termine und Möglichkeiten der Beteiligung. Die Website wird im Laufe der nächsten Monate kontinuierlich ausgebaut und erweitert. Oktober 2017: Kickoff”Reiseziel Europa im Kulturbahnhof” Am 28. Oktober fand die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen der Kulturhauptstadt- bewerbung im KulturBahnhof Kassel statt. Unter dem Motto REISEZIEL: EUROPA wurde an vielfältige Stationen das Europäische an und in Kassel deutlich gemacht und Informationen zum Bewerbungsprozess vermittelt. Dafür konnten über 20 Kooperationspartner aus der Kasseler Kulturszene gewonnen werden, die sich an der Veranstaltung kreativ und informativ beteiligten. Diese Auftaktveranstaltung verfolgte das Ziel, das Kasseler Bewerbungsvorhaben in die Stadtgesellschaft zu tragen und den damit verbundenen Partizipationsprozess deutlich zu machen.

November/Dezember 2017: Beginn Stadtteiltour „Kulturhauptstadt on the Road” I
m November begann eine ausgedehnte Stadtteiltour unter dem Titel „Kulturhauptstadt on the Road”. In diesem Rahmen soll das Bewerbungsprojekt dezentral in die Stadtteile getragen werden. In öffentlichen Gesprächen wird über den Bewerbungsprozess informiert und die Wünsche, Ideen und Anregungen der Stadtteilbewohner für ihre Stadt in Erfahrung gebracht. Darüber hinaus ermöglichen diese Gespräche, einen guten Einblick in die best-practice-Beispiele der einzelnen Stadtteile zu erhalten und in Erfahrung zu bringen, welche erfolgreichen Vernetzungen bereits vorhanden sind. Erste Gespräche fanden in der Unterneustadt, Niederzwehren, Rothenditmold und in Waldau statt. Die Tour wird im Februar 2018 fortgesetzt. November 2017: Einrichtung eigener Social Media Kanäle Im November wurde das Team des Kulturhauptstadtbüros durch eine Volontärin ergänzt. Diese betreut die Website und die im November neu eingerichteten Social Media Kanäle (Facebook, Twitter). In enger Zusammenarbeit mit der Internetredaktion des Presseamts werden Informationen zum Kasseler Bewerbungsprozess und dem europäischen Programm veröffentlicht. Ziel ist es, die Besucher der Seiten an die Bewerbung zu binden, eine Identifikation mit diesem europäischen Vorhaben aufzubauen und weitere Möglichkeiten der Partizipation und Beteiligung zu bieten.

Januar 2018: Einberufung Kulturhauptstadt-Beirat
Ende Januar 2018 wird die erste Sitzung des neu einzuberufenden Kulturhauptstadt-Beirats stattfinden. Über 30 Vertreter der Kasseler Freien Szene und Kulturinstitutionen sowie aus den Schnittstellenbereichen Stadtplanung, Architektur, Bildung und Soziales werden in regelmäßigen Gesprächen mögliche Themen der Bewerbung diskutieren, diese miteinander verbinden und die notwendige europäische Dimension für Kassel herausarbeiten. Ergänzt wird dieser Beirat durch einen Künstlerischen Beirat, der die Ausgestaltung der künstlerischen Inhalte übernehmen soll.

Diskussion: die AfD-Fraktion welche externen Kosten entstanden seien und fragt nach wie der Kontakt zu den Bürgern hergestellt würde. Die Dezernentin erklärt, es seien Kosten für Logo und Slogan entstanden, die das Kulturkonzeptionsteam mit der Agentur machbar entworfen habe. Sie erläutert die dezentralen Veranstaltungen, die öffentlich beworben wurden und bei denen versucht wurde, möglichst viele zu erreichen.
Die Fraktion Freie Wähler und Piraten fragt nach, ob Enthusiasmus unter den Kulturschaffenden zu spüren sei. Die Dezernentin nimmt eine Aufbruchsstimmung wahr. Bei den Ortsterminen seien je 20-30 Personen beteiligt gewesen, bei der Auftaktveranstaltung sei die Hälfte der Eingeladenen gekommen. Die CDU-Fraktion interessiert sich für die Definition des Kulturbegriffes und ob die Wirtschaft mit einbezogen werde. Die Dezernentin antwortet, Mitte des Jahres sei der Kulturbegriff definiert worden, er sei sehr breit.

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3.documenta 14

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 6. November 2017
Bericht des Magistrats-101.18.674-

  • Der Magistrat der Stadt Kassel wird gebeten, über den Ablauf der zeitgenössischen, internationalen Kunstausstellung documenta 14 im Ausschuss für Kultur zu berichten.

Stadträtin Völker informiert über erste Sitzung des Aufsichtsrates nach Beendigung der documenta 14, die am 15. November 2017 stattgefunden hat. In dieser Sitzung sei der Termin für die nächste documenta definiert worden; die documenta 15 werde in der Zeit vom 18.06. bis 25.9.2022 stattfinden. Die Gesellschaft sei mit der Zusammenstellung der Findungskommission beauftragt worden, sodass dann die neue künstlerische Leitung ausgesucht werden könne. Außerdem sei festgestellt worden, dass eine strukturelle Veränderung bei der documenta und Museum Fridericianum gGmbh notwendig ist, die den Veränderungen und Anforderungen aus den letzten 30 Jahren Rechnung trägt. Zum 1. Juni 2018 werde es einen Wechsel in der Geschäftsführung geben.

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.

Die CDU spricht einen offenen Brief an den Aufsichtsrat an. 
Die Kulturdezernentin entgegnet, die Gesellschafter müssten reagieren und gebotener Ruhe die Strukturen ändern, um gut auf die d15 vorbereitet zu sein. Den Künstler:innen fehlten einige Informationen. Für einen Dialog mit ihnen gebe es keine Bestrebungen.
Die Fraktion Freie Wähler und Piraten mahnt an die Bedeutung der documenta für die Stadt mehr in den Fokus zu nehmen und sich stärker hinter diese zu stellen. Die Vorgänge müssten transparent offengelegt werden und man müsse zu den Zeitungsberichten Stellung beziehen. Die Dezernentin entgegnet, die Bedeutung der documenta für die Stadt stehe außer Frage. Im Moment werde alles auf die Zahlen reduziert, man bemühe sich um die Bürgschaft, um die documenta zu schützen und zu stärken und eine Wiederholung solcher Vorgänge zu verhindern. Alles zu kommentieren sei nicht hilfreich, die emotionale Debatte schade nur. Freie Wähler+Piraten widersprechen. Der OB spiele Kitas und documenta gegeneinander aus. Nur durch eine offene Debatte könne man mit der emotionalen Debatte aufräumen. Die Dezernentin verteidigt den OB, die Umstrukturierung sei wichtig.

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4. Öffentliche Kultur-Gastronomie auch nach der documenta am Friedrichsplatz

Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.693 –

  • Wir fragen den Magistrat:
    Wie bewertet der Magistrat die Möglichkeit, nach dem Vorbildder erfolgreichen documenta-Gastronomie, unter der Baumallee am Friedrichsplatz auch zwischen den documenta-Ausstellungen ein kulturell geprägtes Gastronomieangebot in Kooperation mit Kassel Marketing zu initiieren und zu unterstützen? Ziel könnte nicht nur eine gastronomische Erweiterung, sondern auch kulturelle Belebung sein.

Die Kulturdezernentin erklärt, das sei kein genuin kulturelles Thema, sondern betreffe Stadtentwicklung und Marketing. Sie habe sich mit den Kolleg:innen verständigt, der Bereich bei den Linden solle auch nach der Umgestaltung der Innenstadt ein ruhiger Bereich bleiben. Gastronomie im oberen Bereich werde bleiben.
Die AfD-Fraktion lehnt ein dauerhaftes Angebot ab. Die Weite des Raumes und der Klassizismus solle erhalten bleiben.

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5.Beteiligung der Stadt Kassel am “Haus der Archive” und Situation des Stadtarchivs

Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.694 –

  • Seit einigen Jahren wird die Gründung eines Hauses der Archive als räumlicher Zusammenschluss von mehreren in Kassel beheimateten Archiven diskutiert. Auch der damalige Oberbürgermeister und Kulturdezernent Hilgen hatte sich zustimmend zu diesen Plänen geäußert. Der LWV Hessen, dessen Archiv der größte dieser Partner sein sollte, scheidet durch den Bau eines eigenen Archivgebäudes am Akazienweg aus diesem Vorhaben aus. Wir fragen den Magistrat
    1.Wird die Stadt Kassel sich weiter an Planungen für ein solches Haus der Archive beteiligen?
    2.Wenn ja, in welchem Zeitraum soll diese gemeinsame Einrichtung für die beteiligten Archive nach den Vorstellungen der Stadt realisiert werden?
    3.Wenn ja, wie ist der aktuelle Stand der Gespräche und Planungen?
    4.Wenn ja, wird die Stadt Kassel als die mit ihren Archivbeständen größte Beteiligte, im Rahmen der Planung und der Umsetzung jetzt eine federführende Rolle übernehmen?
    5.Wenn ja, welche Haushaltsmittel werden dafür 2018 zur Verfügung gestellt?
    6.Wenn nein, wie beurteilt die Stadt die derzeitige räumliche Situation des Archivs (Magazinkapazitäten, Platz-und Arbeitsangebote für Nutzer, Erreichbarkeit etwa für mobilitätseingeschränkte Archivbenutzer) und die bauliche Sicherheit des dort deponierten Archivguts?

Es habe gemeinsame Überlegungen mit der Uni und dem LWV gegeben, diese konnten nicht realisiert werden. Es gebe weiterhin eine Zusammenarbeit mit der Uni und dem Archiv der Frauenkultur.
Einen konkreten Umsetzungszeitraum gebe es nicht, im Januar gebe es 18  Sondierungsgespräche.
Die Stadt könne eine federführende Rolle einnehmen, die Rahmenbedingungen müssten aber passen. Konkrete Planungen für 2018 gebe es noch nicht, daher seien auch keine Gelder im Haushalt eingestellt. Die Situation werde nicht als optimal eingeschätzt.
Die CDU merkt an, dass die Verträge für das Stadtarchiv 19 auslaufen, die Dezernentin beschwichtigt. Die Verträge könnten verlängert werden.

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6.Weiternutzung der Seite Kasselkultur17

Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.695 –

  • Die Stadtverordnetenversammlung hat am 13. Juni 2016 einem CDU-Antrag einstimmig zugestimmt, indem der Magistrat aufgefordert wird, „bei der Umsetzung des städtischen Rahmenprogramms zur documenta ein besonderes Augenmerk auf die Nachhaltigkeit zu setzen.” Besonders bei der Erstellung eines webbasierten Veranstaltungskalenders sollte dieser auch nach der documenta und mit Blick auf die mögliche Kulturhauptstadtbewerbung genutzt werden können.
    Wir fragen den Magistrat:
    1.Wird die Seite Kasselkultur17.de und die Facebookseite auch in 2018 redaktionell und technisch weiter betreut bzw. als Basis für eine neue Kulturseite genutzt?
    2.Wenn ja, wie werden die Kulturschaffenden darauf hingewiesen?
    3.Wann wird das sog. „Relaunch“ der städtischen Homepage und anderer Onlineangebote gestartet?

Die Kulturdezernentin erklärt, Mittel seien beantragt worden, fielen aber weg. Deshalb laufe die Seite 2017 aus. Das integrierte Stadtportal wachse, dort werden es auch ein Veranstaltungsprogramm geben und die Pflege und Wartung wäre inbegriffen. Teil der Planung sei das, aber im Moment noch nicht umsetzbar.
Die AfD-Fraktion regt an, dass die VHS in Seminargruppen die Wartung übernehmen könne.
Die CDU-Fraktion fragt nach, wann der Relaunch geplant sei. Die Dezernentin nennt den Herbst 2018.
Die CDU-Fraktion betont die Wichtigkeit der Seite für die Kulturhauptstadt-Bewerbung und wirft eine Summe von 30.000.-€ für den Weiterbetrieb in den Raum. Dieser Betrag ist der Dezernentin allerdings nicht bekannt. Sie spricht von 80 bis 100.000.-€ für die konzeptionelle und inhaltliche Bespielung. Ein integriertes Portal sei günstiger und könne Synergieeffekte nutzen, da die Institutionen ihre eigenen Inhalte einstellen könnten.
Die CDU erinnert an den Beschluss die Seite Kultur 2017 nachhaltig zu gestalten. Sie fragt nach, wie die Redaktion der Seite aufgestellt war.
Die Dezernentin entgegnet, es hätten dort mehrere Personen gearbeitet, das ließe sich nachreichen. Die Fragestellung gehe aber am Ziel vorbei. Das Stadtportal solle einen einfachen und verlässlichen Zugang bieten. Die redaktionelle Aufbereitung täglicher Veranstaltungen bedeuteten einen großen Aufwand. Das Portal solle attraktiv sein und nicht so “dahingehuddelt”. Darüber entstünden die hohen Kosten. Ein paar Seiten seien schon vorgezogen worden, z. B. Kultur 2025.
B90/Grüne erklären, der Magistrat müsse Prioritäten setzen.