Notizen aus der 24. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Kultur, 14. März 2019 (ohne Gewähr)
1.Perspektiven des Dock 4
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 27. August 2018
Bericht des Magistrats-101.18.959-
Der Magistrat wird gebeten, über die aktuelle inhaltliche und räumliche Situation, die Zusammenarbeit mit den documenta-Ausstellungen und über mögliche Perspektiven zu berichten.Stadträtin Völker berichtet über die Räumlichkeiten des Dock 4 und deren Nutzung. Weiterhin erzählt sie von Möglichkeiten, wie die durch den Auszug des documenta Archivs freiwerdenden Räume genutzt werden könnten.
Zunächst erläutert die Kulturdezernentin, dass das Dock 4 organisatorisch zur Abteilung Kulturförderung und Beratung des Kulturamts gehöre. Es verfüge über 3 Etagen und eine ehemalige Sporthalle mit dem ehemaligen Lehrschwimmbecken.
Im 1. Obergeschoss stünden 3 Räume für Proben, Seminare usw. zur Verfügung, sie würden stunden/tageweise vermietet. Zudem befände sich dort (dauerhaft) der Projektionsraum des Openair Kinos, ein Raum für die Musikschule, sowie der Aufführungsraum des Figurentheater und das Büro für die Verwaltung des Hauses. Zur Verfügung stünden 3 Bühnen für Aufführungen der Kasseler Kulturszene, im Sommer fände Im Hof das Kino statt, sowie seit letztem Jahr die junge Kunstbühne im Rahmen des Altstadtfestes.
Insgesamt fänden ca. 200 Veranstaltungen im Jahr statt, buchen müsse man 9-12 Monate vorher, das Haus sei stark nachgefragt und für Kasseler Kulturschaffende unverzichtbar. Es gebe mittlerweile ca.35 Kooperationspartner, die dort regelmäßig proben und aufführen.
Im Erdgeschoss sei das documentaarchiv und im 2. Obergeschoss die documenta gGmbH untergebracht,. Das Naturkundemuseum belege im Keller einen Raum für Präparation.
( https://www.dock4.de/cms/dock-4 )
Perspektivisch werde, wenn das documentaarchiv ausgezogen ist, das Erdgeschoss frei und die Fläche könnte für die Nutzung der freien Kulturszene erweitert werden. Man plane eine Neukonzeption und Sanierung. Der dringende Raumbedarf für Bühnen, Übungs und Produktionsräume sei in der Kulturkonzeption dokumentiert. Sollte das Dock 4 nicht zur Verfügung stehen müsse man nach anderen Räumen schauen, das Dock 4 biete sich ebr inhaltlich und konzeptionell bestens an. Mit konkreter Planung könne man erst beginnen, wenn der Auszug des documentaarchivs in das documentainstitut zeitlich feststünde,
Die CDU-Fraktion fragt nach, ob die im Koalitionsvertrag erwähnte zusätzliche Kulturstätte zusätzlich zum Dock 4 geplant sei, oder unter Umständen ein Umzug der Kulturschaffenden anstünde.
Die Kulturdezernentin stellt klar, dass das Dock 4 auf jeden Fall dort bleibe. Wenn, dann würden zusätzliche (kleinere) Räume erschlossen.
Die AfD Fraktion regt eine teilkommerzielle Nutzung an, um wenigstens einen Teil der Kosten selber zu erwirtschaften. Die Dezernentin erklärt, man nehme den Hinweis auf, erläutert aber, dass das Dock 4 eine städtische Immobilie sei und man sehr froh sei diese den Kulturschaffenden zur Verfügung stellen zu können, eine rein kommerzielle Nutzung wünsche man dort nicht.
B90/Grüne erklärt, dass der Magistrat nicht an den Koalitionsvertrag gebunden sei und man aus der Kulturkonzeption auch ersehen könne, dass weiterer Raumbedarf bestehe. Zudem sei das Dock 4 kein „nichtkommerzielles“ Zentrum in dem Sinne. Die Veranstaltungen kosteten überwiegend Eintritt. Ohne die Räume wären nicht alle Veranstaltung in Kassel möglich, nicht alle könnten kostendeckend arbeiten.
2.Kasseler Museumsnacht 2018
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 29. Oktober 2018
Bericht des Magistrats-101.18.1047-
Der Magistrat wird gebeten, über die Organisation, den Verlauf und die nachhaltigen Auswirkungen der diesjährigen Kasseler Museumsnacht im nächsten Kulturausschuss zu berichten.
Die Kulturdezernentin berichtet über die Organisation und den Verlauf der Kasseler Museumsnacht 2018. Die letzte Museumsnacht habe unter dem Motto „Augen auf“ stattgefunden, organisatorisch sei sie vom Kulturamt verantwortet worden. Mit 103.000 Besuchen aus Stadt, Land und Region an unterschiedlichen Orten habe man einen Besucherrekord erlangt. Dies zeige die hohe Attraktivität, auch im Vergleich zu Museumsnächten in anderen Städten (Leipzig: 65.000 Besucher, Nürnberg: 120.000 Besucher). Es seien 11.450 Tickets verkauft worden. Zum Vergleich: in Karlsruhe wurden 8500 und in Berlin 23.000 Tickets verkauft.
An der 16. Museumsnacht hätten 46 Einrichtung teilgenommen. Zudem habe es erstmals mit den rollenden Raritäten ein Oldtimer Shuttle gegeben, neu seien auch die Frame Talks in der Brüderkirche gewesen, Nachtwanderung usw.. Insgesamt hätten 394 Einzelveranstaltung stattgefunden (Führungen, Lesungen, Performance, Filmvorführen, Mitmachaktionen, musikalische Darbietung, Programm für Kinder).
Die Federführung habe bei der Koordinationgruppe gelegen, bestehend aus MHK, der Fridericianum und documenta gGmbH, dem Sepulkralmuseum und der Stadt Kassel. Um die Organisation, Vorbereitung, Umsetzung, Öffentlichkeitsarbeit und Nachbereitung habe sich das Kulturamt (Kulturförderung und Beratung) gekümmert. Das Programm selbst werde von den Einzelveranstalter konzipiert. Bei der Koordination von Außenveranstaltungen habe die Kooperation mit Kassel Marketing eine große Rolle gespielt. Durch Kooperation mit dem NVV sei das Kombiticket ÖPNV und Museumsnacht möglich gewesen (seit 2003).
Die gesamte Bandbreite der Kultur sei abgebildet worden, man habe hier eine stabile, flexible, sowie attraktive Plattform geschaffen, die Kulturschaffenden ermögliche neue Kundschaft zu erschließen und bei Besuchern Neugier erwecke neue Kultur zu entdecken. Es gehe nicht nur darum kulturelle Vielfalt zu zeigen, sondern auch Teilhabe an kultureller Vielfalt zu ermöglichen. Die Museumsnacht erreiche nachhaltig ein breites Publikum.
Die AfD-Fraktion fragt nach inwieweit in überregionales Marketing stattgefunden habe. Die Dezernentin entgegnet, dass Kassel Marketing über die Stadtgrenzen hinaus die Museumsnacht bewerbe (vorallem Internet) und das Ticket für den ÖPNV für die ganze Region gelte.
Die SPD-Fraktion fragt nach der Diskrepanz zwischen den Ticketverkäufen und den Besucherzahlen. Die Dezernentin erläutert, dass zum einen die Besucher verschiedene Orte besuchten und dort wahrgenommen/gezählt würden, zum anderen Kinder und Jugendliche freien Eintritt hätten.
3.Vorstellung des neuen Leiters der Grimmwelt
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 27. August 2018
Bericht des Magistrats-101.18.958-
Der Magistrat wird gebeten, den neuen Leiter der Grimmwelt Kassel gGmbH in den Ausschuss für Kultur einzuladen.
Der Leiter der Grimmwelt Kassel gGmbH stellt sich und seinen Werdegang vor.
Von Haus aus sei er Kunst- und Filmwissenschaftler mit Weiterbildung Kulturmanagement. Damals sei das sehr ungewöhnlich gewesen, da man bei diesen Fachrichtungen Widersprüche gesehen habe, mittlerweile habe sich da einiges geändert. Er habe 20 Jahre als Kurator und Museumsleiter in der Schweiz gearbeitet, zudem habe er 6 Jahre in der Kulturförderung gearbeitet in einem Schweizer Kanton gearbeitet. Dieser Perspektivenwechsel, nicht die Anträge zu schreiben, sondern vorliegen zu haben, habe ihn geprägt. Hauptsächlich habe er Ausstellung und Veranstaltungen organisiert. Fundraising sei ein großer Bestandteil seiner Arbeit gewesen.
Die Grimmwelt interessiere ihn, weil sie von Anfang interdisziplinär konzipiert sei. Es seien thematisch verschiedene Anknüpfungspunkte zu Geschichte, Politik, Sprache und Kunst eingebaut worden, trotz allem sei es immer noch ein solides (konservatives) Haus. Konservativ im Sinne von analoger Erfahrung, das Digitale/interaktive sei aber auch schon angelegt.
Gereizt habe ihn auch die geographische Lage, Kassel läge im Herzen Deutschlands. Zudem sei Kassel über die documenta international bekannt. Auch das Thema Grimm sei international bekannt, wenn auch nicht das gesamte Schaffen der Grimms, über die Märchen sei eine sehr emotionale Ansprache möglich.
Die Architektur und Aufenthaltsqualität im Museum sei sehr hoch, man habe räumlich sehr viel richtig gemacht. Das Dach hielte auch höhere Besucherströme aus, auch den Garten könne man bespielen. Die Vermittlung habe von Anfang an einen hohen Stellenwert gespielt, dafür habe man eine professionelle Vermittlerin eingestellt, denn die Exponate seien nicht alle selbsterklärend (und müssen es damit auch nicht zwingend sein).
Er habe den Anspruch ein Museum für alle zu führen und möglichst wenige Menschen auszuschließen. Das Museum sei barrierefrei allerdings läge zum Beispiel noch nicht alles auf Deutsch und Englisch vor und vor allem nicht in leichter Sprache. Grundsätzlich solle die Grimm Welt als Teil der Stadt Kassel ein offener Ort für die gesamte städtische Gesellschaft sein, auch wenn sie Eintritt koste.
Für ihn sei ein zentrales Thema, was die Grimm Welt der städtischen Gesellschaft zurückgeben könne. Noch habe er darauf keine abschließende Antwort. Sie könne Wissen speichern und vermitteln aber auch Erlebnisse und somit einen Beitrag zur Lebensqualität ermöglichen. Einen Gegensatz zwischen Vermittlung seriösem Wissens und Erlebnis sehe man heute nicht mehr so, ein Museum müsse beides können.
Die Fraktion B90/Grüne fragt nach, wie er an den Erfolg anschließen wolle, welchen persönlichen Bezug er zu den Grimms habe und welche Kooperationen er anstrebe. Der Leiter antwortet, dass Kooperationen ein wichtiges Thema seien, speziell mit dem Sepulkral-Museum arbeite man eng zusammen. Den Bezug zu den Grimms habe er über die Welt der Filme. Der Neuigkeitseffekt sei abgenutzt, die anfänglichen Zahlen könne man nicht halten. Sein Ziel sei es die Besucherzahl von 65.000 zu halten, dann könne man schauen, ob und wie man das ausbauen kann. Wechselausstellungen wolle er deutlich vergrößern und die Frequenz erhöhen (von 2 auf 3 mal pro Jahr). Das Einzugsgebiet sei überregional, national und international noch steigerungsfähig. Das brauche aber Zeit.
Die AfD Fraktion regt an, dass Museum kindgerechter zu gestalten und Außenveranstaltung zu intensivieren.
Der Leiter entgegnet, in der 1. Dauerausstellung ginge es um die Geschichte der Arbeit der Grimms, deshalb könne die Ausstellung nicht an jeder Stelle kindgerecht sein. Der Stil der Ausstellung sei eher wissenschaftlich. Er habe noch keine Lösung, man könne sich aber überlegen Geschichten zu integrieren oder Spuren zu legen. In Hanau habe jetzt ein Grimm-Museum speziell für Kinder eröffnet, dass wolle er anschauen und sehen, ob man Anregungen übernehmen könne.
Die SPD-Fraktion fragt nach dem Marketing.
Der Leiter entgegnet, es habe wenig Datenerfassung bei den 1. 500.000 Besuchern gegeben. Zunächst habe man auf klassische Werbung gesetzt (Anzeigen, Flyer). Jetzt starte man mit Facebook und Instagram. Er sei auf der ITB gewesen um Wege zu erschließen, wie man noch mehr Menschen erreichen könne.
Die CDU-Fraktion spricht den Außenbereich/Garten an. Dort sei ursprünglich mehr geplant gewesen, das wurde aber aus Kostengründen nicht umgesetzt. Sie fragt nach Plänen für den Außenbereich. Der Leiter entgegnet, es gäbe noch keine konkreten Pläne zu der Wiese. Zunächst sei das Dach als Bühne angedacht. Im Garten befinde sich im Sommer ein Biergarten, auch der trage dazu bei den Ort attraktiv zu machen.
4.Raum-und Funktionskonzept documenta Institut
Antrag der Fraktion Kasseler Linke-101.18.1242 –
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
In der nächsten Sitzung des Ausschussesfür Kultur wird das Raum-und Funktionskonzept des documenta-Instituts vorgestellt.
Zustimmung:einstimmig
5.Absicherung documenta Institut
Antrag der Fraktion Kasseler Linke-101.18.1243 –
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Magistrat wird beauftragt in Kooperation mit der Documenta GmbH, der Universität sowie der Kunsthochschule Kassel ein klares, inhaltliches Konzept für das Documenta Institut zu erstellen. Dieses sowie ein dafür geeigneter Standort soll den Gremien zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt werden. Erst auf dieser Grundlage wird ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, in dem Baukosten transparent und verbindlich aufgeschlüsselt werden.
Die Fraktion Kasseler Linke wünscht sich, dass ein klares inhaltliches Konzept erstellt und im Ausschuss vorgestellt wird. Das Konzept solle im Gremium beraten und beschlossen werden. Der Standort sei ja schon länger in der Diskussion. Das Konzept solle transparenter angelegt werden, angelehnt an die Kulturkonzeption, als partizipativer Prozess, so könne man die Diskussion positiv auflösen. In Hinblick auf die Übernahme der eventuell anfallenden Mehrkosten seitens der Stadt, müsse man sich bei transparenter Planung weniger Sorgen machen. Deswegen werde der Antrag auch im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Grundsatzfragen behandelt.
Die Kulturdezernentin findet, das Anliegen des Antrags sei sehr nachvollziehbar. Sie wolle noch einmal den zeitlichen Ablauf erläutern, sowie die Aufgabenteilung.
Bei dem Projekt documentainstitut ginge es zum einen um die Hülle, also den Bau, zum anderen um das, was später hineinkommt. Für den Bau müsse klar sein, welche inhaltlichen Anforderungen vorliegen. Sammeln und bewahren bilde den Kern, sowie außeruniversitäre Forschung, die Vermittlung und die Vernetzung. Dafür sei die Kooperation notwendig zwischen Stadt, Land und Bund, sowie der Universität und der documenta gGmbH, einschließlich documentaarchiv, welches die Grundlage für die Forschung biete. Die Forschung selbst werde später von den Professoren ausgestaltet und befasse sich mit den Schwerpunkten Kunst und Gesellschaft, Kunst und Ökonomie, Kunst und Wissen. Auch der künstlerische Umgang, sowie die kunstwissenschaftliche Forschung spiele dann eine Rolle. Das inhaltliche Konzept des außeruniversitären Forschungsinstitutes obliege dem Institut selbst
Was man bisher gemacht habe, sei ein Rahmenkonzept auszuarbeiten und die Zielsetzung und Charakter des Instituts zu definieren. Wenn die Politik das konkrete inhaltlich Konzept ausarbeiten würde, würde das in die Freiheit der Wissenschaft und Forschung eingreifen, das sei grundsätzlich nicht zulässig, deshalb bittet sie diesen Weg nicht einzuschlagen.
Die CDU-Fraktion erklärt, sie unterstütze den Antrag und begründet dies mit der Standortfrage. Sie sehe auch den Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft nicht, wenn sich alle an einen Tisch setzen müssten. Der Vortrag des Direktors der Kunsthochschule habe ja gezeigt, dass diese eben nicht automatisch eingebunden sei. Die SPD-Fraktion hingegen sieht das Konzept nicht als Aufgabe des Magistrats.
Die Fraktion B90/Grüne äußert sich zu Satz 2 und 3. Sie betont die Offenheit zum Standort. Sie wundere sich, bei all der Kritik, dass es keinen konkreten Antrag zu einem alternativen Standort gebe. [die CDU widerspricht, sie habe das Dock 4 vorgeschlagen, das sehen die Grünen allerdings als schlechtesten Standort, da damit die komplette freie Kulturszene obdachlos werde]. Zum 3. Satz: Ein Architektenwettbewerb sei transparent man könne aber nicht bei den Kosten Verbindlichkeit und Abschätzbarkeit hinkriegen .
Die CDU ergänzt, dass der Magistrat selber erklärt habe, er habe den Standort holländischer Platz gewählt, weil er der Bauherr sei. Auch habe er angedeutet die inhaltlichen Gespräche zu führen. Selbstverständlich sei der Magistrat bei den Gesprächen zugegen, das sei kein Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft.
Die Dezernentin kontert, dabei sei es um das Rahmenkonzept gegangen, dass Funktionskonzept, welches für die Finanzierungszusagen von Land und Bund erforderlich gewesen sei und die Grundlage für einen Architektenwettbewerb bilden werde. Das stelle man auch gerne vor. Der nächste Schritt sei das zu gründende Institut, dieses sei autonom und werde im Rahmen seiner Freiheit in der Wissenschaft und Forschung sein Konzept selber erstellen.
Die Kasseler Linke erklärt, das grundsätzliche Konzept sei noch nicht klar genug kommuniziert worden und fragt wie die Vermittlung stattfinden solle. Es sei ja nicht nur die Kasseler Linke, sondern große Teile der Stadtgesellschaft, denen das inhaltliche Konzept nicht klar sei, da müsse die Kommunikation verbessert werden. Zudem müsse man, wenn man ein Standort nicht gut fände nicht unbedingt eine Alternative vorschlagen.
Die Kulturdezernentin erklärt, es sei ein komplexes Thema, über längere Zeit und mit vielen Veränderungen. Als Beispiel, zunächst habe es ein musealen Teil eingeplant , dass übernehme jetzt die MHK in der neuen Galerie. Das sei ein etablierte, publikumswirksamer Ort. Es bliebe also ein Forschungsinstitut mit einem Archiv, also einer anderen Funktion. Sie verstehe aber, dass es schwer sei, der Entwicklung zu folgen.
Zustimmung:CDU, AfD, Kasseler Linke
Ablehnung:SPD, B90/Grüne, FDP + Freie Wähler + Piraten
6.Weitere Nutzung Salzmann-Fabrik
Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.1248 –
Wir fragen den Magistrat:
1.Für welche Teile der Salzmann-Fabrik ist eine Nutzung für kulturelle und öffentliche Zwecke vorgesehen?
2.Sind darin auch die drei großen Oberlichtsäle über Hauptflügel und Seitenflügel enthalten?
3.Welche Formen kultureller und öffentlicher Nutzungen sind vorgesehen?
4.In der Kulturkonzeption ist eine weitere kulturelle Entwicklung des Geländes ein Ziel der Kasseler Kulturpolitik. Ist das Kulturdezernat in die Gespräche mit dem Eigentümer aktiv einbezogen?
Die CDU-Fraktion stellt ihre Anfrage vor. Ihr sei klar, dass es sich um einen privaten Investor handele, das Interesse an dem Bauvorhaben sei in der Stadt aber sehr.
Die Kulturdezernentin leitet die Antwort mit den Worten ein, dass die Stadt im ständigen Gespräch mit dem Investor sei und die Erwägungen mit ihm abarbeite. Die Einwände behandelten neben städtebaulichen, architektonischen,[…] Fragestellungen auch Kunst und Kultur. Städtebauliche Aspekte seien mit dem Investor im Vorfeld abgesprochen worden und befänden sich in Abstimmung mit den Fachämtern, dort würden auch die Belange der Kulturwirtschaft reflektiert werden. Sie weist explizit darauf hin, dass es sich bei Salzmann um Privateigentum handele.
Zu 1: Laut Investor sind im Hochparterre und im Seitenparterre 1000 m² für Kultur vorgesehen.
Zu 2: Nein.
Zu 3: der Investor habe grundsätzlich signalisiert, dass er ein Interesse an einer kulturell, öffentlichen Nutzung teilt, man wolle innerhalb von 2 Jahren die gemeinsame Nutzung planen, sodass man auch Erkenntnisse aus der Kulturkonzeption mit einbeziehen könne. Klar sei, dass es sich hier nicht um eine Fläche als Geschenk handele, sondern ein Mietzins fällig werde, den Kulturschaffende (und die Stadt) in der Planung berücksichtigen müssten.
Zu 4: Ja.
Die AfD-Fraktion erklärt, sie habe mit Fachkundigen über die Oberlichthallen diskutiert, diese hätten eine einzigartige Konstruktion. Nun habe man die Information, dass dort Wohnungen entstehen sollten.
Die Dezernentin erklärt, dass die Oberlichthallen in der Tat einzigartig seien und unter Denkmalschutz stünden. Das Konzept sehe in dem Teil Wohnungen vor, da eine kulturelle Nutzung aus Sicht des Investors nicht die beste Lösung sei. Es dürften aber keine irreversiblen Änderung vorgenommen werden. Sollte es später einen anderen Besitzer geben, könne man die Nutzung ändern und den ursprünglichen Zustand wieder herstellen.
7.Bericht documenta und Museum Fridericianum gGmbH
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD und B90/Grüne und des Stadtverordneten Andreas Ernst-101.18.1249 –
Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:Der Magistrat wird gebeten, die Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH in eine der nächsten Sitzungen des Kulturausschusses einzuladen, damit diese sich vorstellen und über den aktuellen Sachstand zur documenta berichten kann.
Zustimmung: einstimmig