Sozialausschuss, 27. Sitzung

Notizen aus der 27. öffentliche Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Sport am Donnerstag, 20. Februar 2020 (Ohne Gewähr)

Zur Tagesordnung

Der Vorsitzende teilt mit, dass auf Antrage der Fraktion Kasseler Linke der Tagesordnungspunkt 1 von der Tagesordnung abgesetzt wird, da die Antragstellerin für die heutige Sitzung entschuldigt ist. Dagegen erhebt sich kein Widerspruch.

1.Haus Holländische Straße 42 enteignen und bewohnbar machen

Antrag der Kasseler Linke

abgesetzt


2.Projekt: “Ein sportlich bewegtes Kassel für alle”

Modellregion Inklusion
Anfrage der SPD-Fraktion 101.18.1601

Die Bürgermeisterin beginnt mit einer Vorbemerkung. Das Land Hessen werbe alle 2 Jahre das Thema Modellregion Inklusion aus. Zwischen Land und Kommune werde ein Thema, welches sich um die Weiterentwicklung der Inklusion in der Kommune dreht, vereinbart. Darmstadt beispielsweise habe sich das Thema Gesundheit ausgesucht. Kassel habe sich im Frühjahr vor 2 Jahren für das Thema Sport (Sportlich bewegtes Kassel für alle) beworben und den Zuschlag bekommen. Nun habe man im Ministerium berichtet und erfolgreich verhandelt, dass die Modellregion um ein Jahr verlängert wird. Man wolle noch einiges verstetigen und viele Ideen von kleineren Vereinen habe man noch nicht umsetzen können. Den Bewilligungsbescheid bekomme man, wenn der Haushalt in Hessen verabschiedet ist. Für das nächste Jahr gebe es noch einmal 50.000 €, davon gingen 28.000 in den Wettbewerb für Mikroprojekte von Vereinen.

Wir fragen den Magistrat:
1. Welche Erkenntnisse konnten im Rahmen der Beteiligung an der Modellregion Inklusion gewonnen werden?

Kassel liege bei festgestellten Behinderungen über dem Hessenschnitt, hinzu kommen die demografische Entwicklung. Man müsse also die Beschäftigung mit dem Thema verstärken. Die Stadt sei überrascht gewesen, dass es in Kassel bisher deutlich mehr Angebote gegeben habe als man erwartet hätte. Diese seien aber nicht sichtbar gewesen, deswegen habe man jetzt eine Broschüre aus dem Bereich der Sportvereine mit allen Angeboten erstellt.
Von den vielen Ideen für die Modellregionen sei man überwältigt gewesen, man habe eine Jury eingesetzt, das sei gut angelaufen. Zudem habe man eine Arbeitsgruppe Sport mit, unter anderem, den Wohlfahrtsverbänden gegründet, um das Thema strukturell weiterzuentwickeln und Anregungen und Handlungsempfehlungen für die Politik zu erarbeiten. Dort solle ein Masterplan erstellt werden. Wenn dieser fertig ist, wird er im Gremium vorgestellt. Das Projekt mit dem Sportamt „Bewegung  im Stadtteil“ laufe richtig gut, hier wolle man weitere Angebote aufbauen. Ein Bereich der gestärkt worden sei, sei auch die Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung für das Thema. Das sei auch eine Vorgabe des Landes gewesen.

2.Welche Projekte konnten mit welchen Partnern initiiert werden?

    • Dynamo Windrad – Fußballturnier mit Handi – cup
    • Rotes Kreuz – „Tanz und Gymnastik auch im hohen Alter“
    • sozialer Friedensdienst – Outdoor Power, inklusiv aktiv, mit geflüchteten Frauen
    • Rot-Weiss Club – Tanzen mit Demenzkranken „Vergissmeinnicht“
    • TSG Wilhelmshöhe 1883 – Bewegung für alle (wird vom Sportamt weitergeführt und bleibt)
    • „Zusammen stark, betreutes Training im Fitnesscenter Waldau“ der Kasseler Werkstatt Sozialgruppe
    • Sportkreis Region Kassel – Broschüre „Wegweiser für inklusive Sport in Kassel“
    • Diakoniestation Evangelische Kirche – Bewegtes Quartier Treffpunkt Annaplatz (viel im Sitzen, deswegen wäre es auch von der Tagespflege gern genutzt)
    • Diakonisches Werk Region Kassel – „Freude am Wandern, Wandern kann jeder“
    • Verein Fortschritt Nordhessen mit „Sport für Kinder/Erwachsene teilweise mit Mehrfachbehinderung“
    • ESV Jahn Kassel 1913 und Dynamo Windrad mit ihrem Angebot „Begegnungs- und Bewegungsstätte Sportplatz“
    • „Treppentraining, Rollstuhl-Volleyball/Basketball, Blasrohrschießen sowie das Treppentraining von der Behinderten-Sportgemeinschaft Kassel 1951
    • das Projekt „Beim Radeln dabei!“ vom Verein dabei.
    • Grundschule Waldau – „Platz für alle – eine Nestschaukel in Waldau“
    • Kunstkulturtheaterprojekt – “was für ein Theater”

Das Sportamt erfasse alle Angebote und inklusive Räume

3. Welche finanziellen Mittel hat das Land Hessen zur Verfügung gestellt?

In den letzten 2 Jahren insgesamt 100.000 € + 50.000 für dieses Jahr

4. Wie geht es nach der Modellphase weiter?

Man wolle im Haushalt 21 weitere Projekte verankern. Manche Projekte könne man in eine andere Förderung bringen, die Modellregion solle nachhaltig sein.

Abschließend erklärt die Bürgermeisterin noch einmal was Mikroprojekte sind: Hier könnten sich Verbände und kleine Gruppen(Mindestens 5 Personen) bewerben, ein Verein sei nicht notwendig. Die Projekte können rein investiv sein, wie zum Beispiel die Nestschaukel, aber auch die Durchführung eines Projektes könne mit bis zu 5000 € gefördert werden. Die Projekte müssen ein Beitrag zur Inklusion Leisten und Menschen mit und ohne Behinderung einbeziehen. Die Förderung ist auf Kassel beschränkt. Die Bewerbung kann bis zum 30. Juni eingereicht werden. (4 DIN-A4-Seiten, Titel, Antragsteller, Kooperationspartner, Kurzbeschreibung, Zeitplan, Wettbewerbskriterien, Finanzplan – der Eigenanteil müsste 20 % betragen, diese könnten aber auch durch Stunden angerechnet werden (nach Mindestlohn))