Umweltausschuss, 2 Sitzung am 31.05.16 (ohne Gewähr)
1.Situation der Wildvögel auf dem Gebiet der Stadt Kassel
Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.50 –
schriftliche Beantwortung (mit OCR gescannt)
- Wir fragen den Magistrat:
1.Gibt es belastbare Evaluationen zur Situation der Wildvögel auf dem Gebiet der Stadt Kassel?
2.Wird in der Stadt Kassel an zentralen Orten eine ganzjährige Wildvogelfütterung vorgenommen, wie sie Wissenschaftler heute zur Stärkung der Artenvielfalt in Großstädten vorschlagen?
Zu 1: Es gibt für das Stadtgebiet keine belastbare Situationsdarstellung der Wildvögel.
Zu 2: Behördlicherseits wird in Kassel keine ganzjährige Wildvogelfütterung durchgeführt. Eine ganzjährig betriebene Futterstelle birgt die Gefahr, dass Jungvögel durch einen negativen Lerneffekt nicht mehr aus-reichend in der Lage sind, sich ihre Nahrung aus natürlich vorkommenden Quellen zu sichern. Futterstellen neigen zur Verschmutzung durch Restfutter und Verkotung.Dadurch erhöht sich das Potential sich ausbreitender Krankheiten. Des Weiteren werden Nagetiere durch Futterstellen angelockt, Fressfeinde haben u. U. leichte Beute. Eine regelmäßige Reinigung sowie die tägliche Kontrolle der zur Verfügung stehenden Futtermenge müssten ganzjährig gewährleistet seine Das Grundproblem der Nahrungsknappheit bzw. -vielfalt für viele Wildvogelarten basiert auf dem Verschwinden der natürlichen Nahrungsquellen. Hecken und Wild- kräuter bieten Früchte und Samen und bilden die Grundlage für das Vorkommen von Insekten. Daher ist es vielmehr sinnvoller, durch unterstützende Maßnahmen die natürlichen Lebensräume der Wildvogelarten in der Stadt Kassel zu fördern. Hier sind i. B. die Anlage von Hecken als Brut- und Nahrungshabitate, die Anlage von Blüh- streifen als Insektenweiden, das nur ein- bis zweimalige Mähen im Jahr von straßenbegleitenden Grünstreifen als sinnvolle Maßnahmen, die seitens der Stadt Kassel bereits umgesetzt werden, zu nennen. Auch das aktuelle Projekt „Nisthilfen für den Gartenrotschwanz“ trägt zur Stabilisierung von Wildvogelpopulationen bei. Des Weiteren hat die Stadt Kassel in Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden Ansitzwarten für Greifvögel auf verschiedenen Streuobstwiesen aufstellen lassen. Diese tragen zu der für viele Greifvogelarten typischen und energiesparenden Ansitzjagd bei.
Die CDU-Fraktion, möchte wissen, ob im Naturschutzgebiet Dönche Ansitzhilfen für Wildvögel aufgestellt sind?
Schriftliche Antwort:
Auf Anfrage teilt das für die Dönche zuständige Regierungspräsidium mit, dåss dort keine Ansitzwarten für Greifvögel aufgestellt wurden und werden. Die vorhandene Vegetation mit Hecken, Einzelbäumen und Feldgehölzen bietet den Greifvögeln hier ausreichend natürliche Möglichkeiten für die erfolgreiche Jagd.
2.Präsentation der Kampagne“Kassel wirkt“
Antrag der Fraktion B90/Grüne-101.18.54 –
- Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:Der Magistrat wird beauftragt, die Kampagne „Kassel wirkt –gemeinsam für gutes Klima!“ in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Energie vorzustellen.
Zustimmung:einstimmig
3.Energiekonzept Umwelt-und Gartenamt (Bosestraße)
Anfrage der SPD-Fraktion-101.18.78 –
- Wir fragen den Magistrat:1.Welches betriebliche Energiekonzept gibt es bei den Eigenbetrieben KasselWasser und Die Stadtreiniger?
2.Ist auch für das Umwelt-und Gartenamt (Bosestraße) ein betriebliches Energiekonzept vorhanden bzw. vorgesehen, das sich auch auf erneuerbare Energien stützt?
Der Stadtbaurat führt in die Thematik ein und verliest die Antwort von KASSELWASSER zu der Frage 1 der Anfrage. Im Anschluss übergibt er das Wort an die Stadtreiniger Kassel. Es erfolgt die Beantwortung der Frage 1 aus Sicht der Stadtreiniger Kassel. Anschließend beantwortet die Amtsleiterin Umwelt-und Gartenamt, anhand einer PowerPoint Präsentation ausführlich die Frage 2 der Anfrage.
Präsentation Zielzukunftsfähiges Umwelt- und Gartenamt
energetische und bauliche Entwicklungsbedarfe
- Schaffung von Arbeitsräumen
- Erneuerung der Gewächshäuser
- energetische Sanierung
- Energiekonzept
- sonstige bauliche Sanierungsbedarfe
- Fuhrparkmanagement
Arbeitsraumbedarf
- quantitatives und qualitatives Defizit von Arbeitsräumen
- Notwendigkeit der Zusammenführung der Einheiten
Zusammenführung der Einheiten
Bezirk West, Bezirk NO, Untere Wasser- und Bodenschutzbehörde, Umwelt- und Gartenamt, weitere Gärtnerunterkünfte
Gewächshäuser/ energetische Sanierung
Rolle der energetischen Sanierung und des
Energiekonzeptes
- Beitrag zum Klimaschutz
- Impuls- und Vorbildwirkung
- identitätsstiftende Wirkung
- Substanzerneuerung
- Kostenreduktion
- Schlüsselrolle im Gesamtkonzept
- zukunftsfähiges UGA
Energiekonzept: die momentane Situation
• Versorgung des Standorts mit Strom und Femwärme
durch die Städtische Werke AG
• Wärmebedarf ca. 1.661 .OOO kWh/a
• Strombedarf ca. 110.000 kWh/a
• 200.000 € jährliche Energiekosten
Energiekonzept: die Idee
Umsetzung der Prinzipientrias:
Vermeiden — Vermindem — Ersetzen
Vermeiden/Vermindem:
Energetische Sanierung der Bestandsgebäude bzw. energetisch hochwertiger (Ersatz-)Neubau wo nötig
Ersetzen:
Umstellung der Energieversorgung von Femwärme auf „hauseigene“ emeuerbare Energieträger
Öffentlichkeitsarbeit:
Energieproduktion soll auf Displays für die Öffentlichkeit angezeigt werden (Vorzeigestandort)
Energiekonzept: weitere Inhalte
• Bestimmung des zukünftigen Wärmebedarfs Quantifizierung + Monetarisierung des energetischen Biomassepotenzials im UGA
• Auswahl der Speichertechnologie Quantifizierung der Wärmeproduktion der Gewächshäuser
• Prüfung der Nahversorgung Dritter
-4 Präzisierung des Energiekonzepts
— Variantenberechnung
— Herausarbeitung einer Vorzugsvariante zur weiteren Umsetzung
weiteres Vorgehen
• Interimslösung zur kurzfristigen Bereitstellung von Arbeitsräumen
• Gewinnung von Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft
• Fördermittelakquisition – > 2016
• Präzisierung des Energiekonzepts und Ausführungsplanung – >2017
• Mittelbereitstellung – > 2017 für 2018ff.
Bau/ Sanierung – > 2018-2020