Kulturausschuss, 33 Sitzung

Rathaus Kassel

Bild: Fluxka CC BY-NC-SA 4.0

Notizen aus der 33. Sitzung des Ausschusses für Kultur 30.6.2020 (Ohne Gewähr)

Die Kulturdezernentin erklärt, sie wolle die Tagesordnungspunkte 3,8, 10 gemeinsam behandeln, da sie sich alle mit den Auswirkungen von Covid19 befassten. Zu Tagesordnungspunkt 9 (Staatstheater) und zu Tagesordnungspunkt 5 (Vandalismus) fehlten noch Daten. Sie bittet die Punkte auf die nächste Sitzung zu verschieben.

Der Ausschussvorsitzende schlägt vor einen wiederkehrenden Punkt „Mitteilungen“ in die Tagesordnung einzufügen. Dieser solle am Ende jeder Kulturausschusssitzung der Dezernentin die Möglichkeit geben wichtige aktuelle Vorhaben genauer zu erläutern.

1. Regelmäßige Berichterstattung zur Umsetzung der Kulturkonzeption

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 11. März 2019
Bericht des Magistrats -101.18.1172-

Die Kulturdezernentin erklärt, dass, bedingt durch Covid19, viele Treffen nicht hätten stattfinden können und sie vor allem auf 2 Punkte detaillierter eingehen wolle, die jetzt umgesetzt werden konnten.

Die großen Themenblöcke seien:

  1. Institutionen starken:
  2. Kulturförderung:
  3. Kulturelle Bildung, Stadtteilentwicklung und Teilhabe:
  4. Räume und Rahmenbedingungen:
  5. Sichtbarkeit
  6. Kooperation und Vernetzung.

Zu Punkt1: Die Arbeiten am Dormannweg und im Agathofbunker schritten voran. Ebenso gebe es Fortschritte beim Palais Bellevue.
Zu Punkt 2: Beide Stellen hätten besetzt werden können. Die eine mit einer Stelle in der Kulturförderung, die sich um Erschließung von Fördertöpfen des Bundes, des Landes und auf EU-Ebene kümmert, die andere im Bereich der kulturellen Bildung.
Gerade die Kulturförderung habe in den letzten Wochen einen besonderen Stellenwert gehabt.
Zu Punkt 3: Pandemiebedingt seien dort Treffen abgesagt worden und die Vernetzung habe nur virtuell stattfinden können.

Zu Punkt 4: Hier habe ein wichtiger Wunsch aus der Kulturkonzeption umgesetzt werden können: die Datenbank für Kulturräume.
Es gebe Vermieter und Eigentümer von Räumen, die sich eine kulturelle Nutzung vorstellen könnten, gleichzeitig gebe es Kulturschaffende, die Räume suchten. Nicht immer fänden diese zusammen. In der Datenbank könnten an demnächst sowohl Gesuche als auch Angebote gefunden werden. Diese Woche werde sie vorgestellt.
Ein weiterer Auftrag aus der Kulturkonzeption sei eine Honorarordnung für Künstler gewesen, die jetzt habe umgesetzt werden konnte.
Sie erläutert, dass Honorare bei Musikern üblich seinen, bei bildenden Künstlern aber nicht und diese oft einzig auf den Punkt ihrer Sichtbarkeit verwiesen würden. Dieses Ungleichgewicht habe man beheben wollen. Seit diesem Jahr sei ein entsprechender Punkt im Haushalt unter Kulturförderung eingeplant. Im Sommer werde er das erste Mal bei einer Austellungsreihe des Kunstvereins zum Tragen kommen (regionale Künstler).

Es gebe ein Antragsverfahren. Institutionen, die Künstlerinnen und Künstler ausstellen, könnten sich beim Kulturamt die Honorare erstatten lassen. Das Kulturamt gewähre eine Mindestgage. Die Institutionen seien frei, höhere Gagen zu zahlen. Das Kulturamt zahle dann quasi einen Sockelbetrag, angelehnt an Honorare aus anderen Städten.

Die SPD-Fraktion fragt nach, ob es auch für Künstler, die selber ausstellen, Möglichkeiten gebe diese Gelder zu beantragen.
Die Kulturdezernentin erläutert die Finanzierungsvoraussetzungen:

  • Die Ausstellung müsse in Kassel stattfinden
  • Die ausstellende Einrichtung dürfe nicht kommerziell sein (Beispielsweise Einrichtungen, die regelmäßig vom Kulturamt unterstützt werden). Verkaufsausstellungen seien nicht förderfähig.
  • Die Werke müssten sich im Eigentum der Künstler befinden, nicht in Händen von Sammlern.
  • Die Mindestdauer der Ausstellung müsse 14 Tage betragen, damit die Öffentlichkeit die Möglichkeit des Zugangs haben könne, es müsse sich um kuratierte, künstlerische Ausstellungen handeln.

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2. 40 Jahre 7000 Eichen

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 26. August 2019
Bericht des Magistrats-101.18.1362-

Zum Geburtstag von Joseph Beuys im nächsten Jahr jähre sich auch das Kunstwerk 7000 Eichen. Das sei ein guter Anlass die Arbeit von Beuys zu würdigen. Es habe sich eine Arbeitsgruppe gebildet aus documentaforum, Stiftung 7000 Eichen, MHK, documenta-archiv und anderen, die sich der Pflege und Kommunikation der Kunst von Beuys verschrieben haben, um 2021 Veranstaltungsreihe auf den Weg zu bringen.
Das Kulturamt beabsichtige im Haushaltsjahr 2021 entsprechende Mittel einzustellen. Bisher hätten 2 Treffen stattgefunden, zuletzt per Videokonferenz. Ziel sei es Formate zu entwickeln, die auf Partizipation angelegt sind und sich für die Stadtgesellschaft öffnen lassen (Ausstellung, Tagungen, Künstlerische Arbeiten, Gesprächsformate usw.)

Aufgrund der Pandemie müsse man flexibel planen, da noch nicht klar sei, wie man eine solche öffentliche Veranstaltung im nächsten Jahr organisieren könne. Es müsse immer einen Plan B geben.

Das nächste Treffen fände am 1. Juli statt.

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Die Tagesordnungspunkte 3,8 und 10 werden gemeinsam behandelt.

3. Situation der Kulturschaffenden in der Stadt Kassel in der Coronazeit

Anfrage SPD-Fraktion, 101.18.1685

Wir fragen der Magistrat:
Welche neuen Erkenntnisse hat der Magistrat der Stadt Kassel bezüglich der Coronapandemie und eren Folgen für die Kulturschaffenden in der Stadt Kasse


8. Hilfe für Kasseler Kulturschaffende angesichts Corona-Pandemie

Anfrage CDU, 101.18.1727

Wir fragen den Magistrat:
1.Welche Hilfen zur Lebensabsicherung und zum Erhalt der Kreativ-und Produktionskraft können Kasseler Kulturschaffende aus europäischen, deutschen, hessischen und städtischen Hilfsmöglichkeiten nutzen?
2.Wie bewertet die Stadt Kassel die aktuelle Lage für Kulturschaffende in Kassel?
3.An der Spendenkampagne „Hilfe für diefreie Kulturszene in Kassel“ haben sich rund 500 Bürgerinnen und Bürger beteiligt, rund 48.000 Euro wurden gespendet. Bis 14.6.2020 können Bewerbungen an die Initiative gerichtet werden. War die Stadt Kassel finanziell direkt an dieser Aktion beteiligt?


10. Auswirkungen der Corona-Pandemie auf städtische Kultureinrichtungen

Anfrage CDU, 101.18.1729

Wir fragen den Magistrat:
1.Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die städtischen Kultureinrichtungen wie Museen und Kulturzentren, Probenmöglichkeiten etc.
2.Welche Hilfsmöglichkeiten bieten die städtischen Kultureinrichtungen aktuell für Kulturschaffende im Sinne von Starthilfe, Auftritts-und Probenmöglichkeiten?


Die Kulturdezernentin antwortet auf die Fragen gemeinsam. Bei allen Anfragen gehe es um die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die Fragen der CDU-Fraktion bezögen sich noch einmal direkter auf die Situation der Kulturschaffenden in Kassel, sowohl Städtische Institutionen als auch freie Szene.

Welche neuen Erkenntnisse hat der Magistrat der Stadt Kassel bezüglich der Coronapandemie und deren Folgen für die Kulturschaffenden in der Stadt Kassel? 1.Welche Hilfen zur Lebensabsicherung und zum Erhalt der Kreativ-und Produktionskraft können Kasseler Kulturschaffende aus europäischen, deutschen, hessischen und städtischen Hilfsmöglichkeiten nutzen?
2.Wie bewertet die Stadt Kassel die aktuelle Lage für Kulturschaffende in Kassel?

Insbesondere Solo-Selbstständige und Freiberufler sähen sich durch die Pandemie vor existenzbedrohende Herausforderungen gestellt. Institutionen und Kulturschaffende seien von den Einschränkungen des öffentlichen Lebens elementar betroffen und hätten mit gravierenden Einnahmeausfällen zu kämpfen. Oft seien keine Polster vorhanden. Deshalb wolle das Kulturamt unterstützen und beraten um die kulturelle Vielfalt In Kassel zu erhalten. Bund, Land und Verbände hätten schnell Hilfsprogramme aufgelegt, beispielsweise „ Neustart Kultur“ des Bundes, die Soforthilfen für Selbstständige seitens des Landes, aber auch die kommunale Initiative Kopf hoch, Kassel. Der Fokus im Kulturamt und bei der Kulturförderung läge bei der Beratung in Einzelgesprächen, um dort Unterstützungsmöglichkeiten zu identifizieren. Bereits 2 Tage nach Veröffentlichung der Soforthilfen habe man ein Infoblatt erstellt um regionale und überregionale Hilfen transparent zu machen. Mittlerweile habe dies über 20 Seiten, die eine solide Beratungsgrundlage böten, auf der dann die Beratung durch das Kulturamt aufbauen könne. Das Programm „Kopf hoch, Kassel“ belaufe sich auf 18.000.000 €. Das sei für eine kommunale Förderung einzigartig und Viele aus anderen Kommunen beneideten Kassel um die unkomplizierte und einfache Hilfe.

Das Programm stütze sich auf mehrere Säulen.
Sie erläutert nur die 2 für Kultur wichtigen Punkte. Zum einen stelle es Mittel für Solo-Selbstständige und Freiberufler, auch Kulturschaffende, zur Verfügung. Zum anderen sichere es den Umgang mit Projektförderungen. Mit allen Trägern hätten Lösung gefunden werden können, wie man mit (trotz) den Einschränkungen arbeiten könne. Förderbescheide seien in Arbeit oder schon versandt, die Fördermittel könnten ausgezahlt und somit existenzsichernd eingesetzt werden.

3. An der Spendenkampagne „Hilfe für diefreie Kulturszene in Kassel“ haben sich rund 500 Bürgerinnen und Bürger beteiligt, rund 48.000 Euro wurden gespendet. Bis 14.6.2020 können Bewerbungen an die Initiative gerichtet werden. War die Stadt Kassel finanziell direkt an dieser Aktion beteiligt?

Mit der Freien Szene zusammen habe man die Initiative „ohne Kultur isses fürn Arsch” organisiert. Die Mittel würden von der Freien Szene nach Jury Entscheidung an die Freie Szene ausgeschüttet. Sie sieht das als optimale Form der Zusammenarbeit. Die Stadt habe sich an den Spenden nicht direkt beteiligt, aber an der Organisation und Bewerbung in Höhe von 5500 €.

1.Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die städtischen Kultureinrichtungen wie Museen und Kulturzentren, Probenmöglichkeiten etc.
2.Welche Hilfsmöglichkeiten bieten die städtischen Kultureinrichtungen aktuell für Kulturschaffende im Sinne von Starthilfe, Auftritts-und Probenmöglichkeiten?

Zur aktuellen Situation Kulturschaffende: Diese sei nach wie vor schwierig. Sie vergleicht die Situation damit, mit vollem Schwung vor eine Glasscheibe zu laufen. Man gehe zunächst zu Boden und müsste sich dann erstmal neu sortieren. Auf die Beratung seitens der Kulturförderung habe es viel positive Resonanz gegeben. Viele hätten Soforthilfen oder Kurzarbeit beantragt. Die Vernetzung untereinander habe sehr gut funktioniert und es gebe einen starken Zusammenhalt der Institutionen untereinander.

Nach den 1. Lockerungen hätten einige Institutionen den Betrieb wieder aufnehmen können, begleitet vom Kulturamt und im engen Dialog mit den Akteuren. Das Wissen um Hilfen und Auflagen usw. sei geteilt worden, Hygienekonzepte seien gegenseitig zur Verfügung gestellt worden.

1.Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf die städtischen Kultureinrichtungen wie Museen und Kulturzentren, Probenmöglichkeiten etc.
2.Welche Hilfsmöglichkeiten bieten die städtischen Kultureinrichtungen aktuell für Kulturschaffende im Sinne von Starthilfe, Auftritts-und Probenmöglichkeiten?

In Museen und Ausstellungshäusern könnten unter Einhaltung der Hygieneregeln seit Ende Mai wieder Ausstellung besucht werden. Das Operhaus biete maximal 200 Plätze, das  Schauspielhaus maximal 100. Auch im Theaterstübchen, in dem wieder Konzerte stattfinden und wann Kultursommer gestalte sich die Lage schwierig. Der Wunsch nach Kulturangeboten sei sehr spürbar, sowohl bei Institutionen als auch Besuchern. Es seien auch neue Formate entstanden, wie zum Beispiel “Kassel streamt”, um ein Angebot zu schaffen ohne die Gesundheit zu gefährden.

Des Weiteren habe es Gespräche über Raumkooperationen gegeben. Die Bergparkkonzerte beispielsweise werden um Boreal/Schlachthof stattfinden, da dort Zugangsbeschränkungen durchgesetzt und Abstände eingehalten werden könnten. Für viele Formate habe man Lösungen mit Einschränkungen finden können. Manche müssten dieses Jahr allerdings abgesagt werden. Zum Beispiel Lichte Wege und die Kunstmesse sowie das Theaterfestival und auch Chöre und Orchester, also Formate, mit vielen beteiligten Menschen. Das Kulturamt schaue, wie man diese Formate unterstützen könne.

Auch die städtischen Institutionen hätten Mitte März komplett runtergefahren werden müssen und würden erst jetzt unter Beachtung der Verordnungen und Regeln schrittweise wieder geöffnet. Die Hygieneregeln seien in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und Ordnungsamt erarbeitet worden. Schutzmasken, Plexiglas, und Desinfektionsmittel seien angeschafft worden.

Die Musikakademie habe innerhalb kürzester Zeit auf digital/virtuell umgestellt und so das 1. Semester begonnen. Seit den Lockerungen werde wieder teils Präsenzunterricht abgehalten. Proben hätten stattgefunden, die. Konzertveranstaltungen hätten jedoch abgesagt werden müssen. Die Veranstaltungsreihe rund um das Beethoven-Jubiläum müsse entsprechend angepasst werden und verschiebe sich, die Musikakademie arbeite gemeinsam mit der Stadtbibliothek weiter an dem Format.

Die Stadtbibliothek habe einen Sprung bei der Digitalisierung gemacht, auch weil in der Coronazeit die Online Ausleihe in Hessen kostenfrei sei. Mittlerweile sei das Haus für beschränkte Besucherzahlen wieder geöffnet, dort Verweilen sei leider noch nicht möglich, aber Ausleihen gehe wieder nach Vorbestellung, genauso sei es im Stadtarchiv. Das Stadtarchiv habe zudem ein Online Format entwickelt (Vlog über die Bestände). Seminare und ähnliches könnten auch weiterhin nicht stattfinden. Auch Naturkundemuseum und Stadtmuseum hätten Onlineformate entwickelt. Kleine Führungen in Gruppen seien jetzt wieder erlaubt. Die Besucherzahlen würden dieses Jahr allerdings deutlich geringer ausfallen.

Die Bürgerhäuser hätten ihren Betrieb komplett einstellen müssen, diese können jetzt unter Einhaltung von Hygienekonzepten und Regeln probeweise 15. Juli wieder öffnen (für Versammlungen, Familienfeiern, Vereinsleben).
Das Dock 4 biete seit Anfang Juni in der Halle Platz für 30 Besucher. Aktuelle Veranstaltung würden über die Website bekannt gegeben, auch Voranmeldung seien dort möglich und sinnvoll. Das Zwischendeck sei für Proben und Workshops wieder nutzbar. Das Open Air Kino werde mit Abstandsregeln im Hof stattfinden.

  • Die SPD-Fraktion fragt nach, wie viel Geld von dem 18 Millionenprogramm an Kultur ausgeschüttet worden sei.
    Die Kulturdezernentin erwidert, es sei noch zu früh um eine Aussage zu treffen. Die Antragsbearbeitung sei noch nicht abgeschlossen.
  • Die Kasseler Linke fragt nach, warum der Bürgersaal im Philipp Scheidemann Haus nicht gemietet werden könne, er biete auch Platz für größere Gruppen.
    Die Kulturdezernentin erläutert, dass der Saal im Moment vom Landgericht genutzt würde, da dieses selbst keinen adäquaten Sitzungssaal habe.
  • Die CDU-Fraktion erzählt, dass Soloselbständige beim Studieren der Hilfsprogramme oft große Ernüchterung erlebten, da sie die Voraussetzungen nicht erfüllten. Sie hätten keine Juristen, kein Büro, welches bei der Antragstellung helfen könne. könnten diese sich an das Kulturamt wenden?
    Genau diese Beratung sei das Anliegen der Kulturförderungen. Die Schwierigkeiten seien der Kulturdezernentin durchaus bewusst. Teils sei Voraussetzung für die Förderung eine Künstlersozialkassenmitgliedschaft, oder auf Grundsicherung verwiesen wurde, auch Bedarfsgemeinschaften hätten es schwer, da versuche man passende Fördermöglichkeiten zu finden.
  • Der SPD-Fraktion sei noch nicht klar, woher die unterschiedlichen Zeiten der Wiedereröffnung kämen.
    Die Dezernentin erläutert, dass die Verordnungen zentral bekannt gegeben würden. Danach müsse erst ein Hygienekonzept erstellt werden, man brauche meist über eine Woche Vorlaufzeit für die Organisation. Die Staatstheater in Hessen hätten sich mit den Konzepten gegenseitig unterstützt, auf die Kasseler Museen hätten sich ausgetauscht, um für die Besucher vergleichbare Regelungen zu bieten.
  • Die Kasseler Linke fragt nach kreativen, dezernatsübergreifenden Möglichkeiten der Unterstützung mit Räumen. Sie fragt, ob es beispielsweise möglich wäre, Turnhallen für Proben zur Verfügung zu stellen.
    Die Dezernentin antwortet, es gebe dezernatsübergreifende Überlegungen, allerdings nicht speziell zu Turnhallen. Es hätten in Zusammenarbeit mit dem Sozialdezernat Konzerte vor Seniorenanlagen organisiert werden können. Die Senioren hätten aus ihren Fenstern beiwohnen können, die Musikerinnen und Musiker hätten eine Auftrittsmöglichkeit bekommen und darüber Einkünfte generieren können. Es gebe weitere Ideen, allerdings sei die Umsetzung aufgrund der Hygienekonzepte sehr aufwendig.

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4. Bericht Direktorin documenta-Archiv Dr. Oberste-Hetbleck

Antrag SPD-Fraktion, 101.18.1693

Die Stadtverordnetenversammlung wird gebeten, folgenden Beschluss zu fassen:
Der Magistrat wird gebeten, die neue Direktorin des documenta-Archivs Dr. Nadine Oberste-Hetbleck einzuladen, damit sie zu gegebener Zeit über die Perspektiven ihrer Arbeit bezüglich des documenta-Archivs und zum Aufbau des documenta-Instituts im Ausschuss für Kultur berichtet.

Zustimmung: einstimmig

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5. Vandalismus-Schäden an Kulturdenkmälern und Grabsteinen im städtischen Bereich und auf den Friedhöfen Kassels

Abgesetzt

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6. Einladung des neuen Staatstheater-Intendanten in den Kulturausschuss

Antrag CDU, 101.18.1725

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird aufgefordert, den neuen Intendanten des Staatstheaters Kassel, Florian Lutz, zum Kennenlernen und zu einem Gespräch über sein Konzept in den Kulturausschuss einzuladen. Der Termin kann so gewählt werden, wie er für Herrn Lutz hilfreich und möglich ist und so, dass auch konkrete Konzepte vorgestellt werden können.
Begründung:Es ist eine gute Tradition, dass der Kulturausschuss in einem guten Dialog mit den Intendanten des von Stadt und Land getragenen Staatstheaters steht. Dieses Zeichen wollen wir auch dem neuen Intendanten
aussenden und haben gleichzeitig auch ein aufrichtiges Interesse, seine kommende Arbeit aus erster Hand vorgestellt zu bekommen.

Zustimmung: einstimmig

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7. Berichterstattung über notwendige Sanierungen im Opernhaus

Antrag CDU, 101.18.1726

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
Der Magistrat wird aufgefordert, über die geplanten Sanierungsarbeiten im Opernhaus und das Konzept eines Ersatzspielortes im Kulturausschuss zu berichten.
Begründung:Das Staatstheater ist ein wichtiger Kultur-und Wirtschaftsfaktor in der Stadt sowie Partner der Freien Szene. Deshalb hat eine Sanierung mit Ersatzspielort immer auch Auswirkungen auf die ganze Stadt und ist deshalb für den Kulturausschuss ein wichtiges Thema. Der Zeitpunkt der Berichterstattung kann so gewählt werden, dass substanzielle Informationen vorgetragen werden können.

Zustimmung: einstimmig

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9. Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Staatstheater Kassel

Abgesetzt

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11. Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die documenta

Anfrage CDU, 101.18.1730

Wir fragen den Magistrat:
1.Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die künstlerische Arbeit?
2.Welche Auswirkungen hat die aktuelle Situation auf die Planung der documenta und deren Planung in Bezug auf künstlerische, logistische und finanzielle Belange?

Die Kulturdezernentin verweist auf das Interview mit Frau Schormann in der HNA am 18. Juni. Die Anfrage sei vor Erscheinen des Interviews gestellt worden, die CDU sieht ihre Anfrage damit als beantwortet an.

Das Interview habe ich leider nicht online gefunden, deshalb hier eine Zusammenfassung:

Frau Schormann erklärt, sie sei durchaus froh, dass die Documenta erst 2022 stattfände. Bis dahin hoffe man eine spannende und ansprechende Ausstellung auf die Beine zu stellen, auch unter den erschwerten Bedingungen. Speziell die Recherchereisen von Ruangrupa seien erschwert. Das Konzept sei auf Kollektivität, Partizipation und zusammen sein in physischer Form ausgerichtet. Rein digital sei das schon etwas anderes. Nichtsdestotrotz habe man per Videokonferenz 37 verschiedenen Parteien aus unterschiedlichen Zeitzonen zusammenbringen können. das sei sehr komplex, aber es gehe.

Leider hätten auch die Umzüge von 2 Familien von Indonesien nach Kassel verschoben werden müssen, man hoffe das im Juli oder August das Bespielen des Ruru-Hauses in der ehemaligen Sportarena beginnen könne. Ursprünglich habe man das Haus Ende März einweihen wollen. Man wolle dann Kasseler Initiativen dorthin einladen, aus dem kleinen solle sich etwas Großes entwickeln. Ruangrupa selbst sei aus einer Studenteninitiative hervorgegangen, deren Mitglieder in den Anfangsjahren aus ihren Studentenzimmern und Wohnzimmern heraus gearbeitet und sie dann zu öffentlichen Räumen gemacht hätten.

Das Ruru-Haus wer den neben dem Fridericianum ein wichtiger Bestandteil der documenta 15 werden, diese werde sich weiter in den Osten Kassels ausdehnen (nicht Salzmann). Dort sei man in Gesprächen, ebenso wie in der Nordstadt rund um die Universität. Die HNA fragt nach, ob Corona auch das Konzept der d15 beeinflusse. Frau Schormann spricht eher von Verstärkung des Konzepts. Solidarität, gegenseitige Unterstützung und Vernetzung, wie ohnehin im Konzept enthalten, bekomme noch mehr Stellenwert. Corona könne Auswirkungen auf die Art der Bespielung haben, beispielsweise durch die Hygienekonzepte, wie viele Menschen gleichzeitig an einem Ort sein dürften.

Die documenta zeichne sich seit jeher durch Flexibilität aus, man hoffe darauf, dass man damit umgehen könne und achte auf die Größe der Häuser. Zudem werde viel draußen stattfinden, man werde sich um eine gute Besuchersteuerung kümmern, eine intelligente App solle hier helfen. Die Menschen würden genauer schauen auf welche Großveranstaltungen sie gingen. Bei aller Internationalität hätte die documenta auch immer viele regionale Besucher, sowie aus Deutschland und den Nachbarländern. Darauf werde man setzen. Da die Biennale in Venedig auf 22 verschoben worden sei, könne internationales Publikum seinen Besuch bündeln, das sei gut für die Nachhaltigkeit.

Ruangrupa gehe von lokalen Bedürfnissen aus und betrachte diese aus globaler Perspektive. Digitale Medien ebneten den Weg von Kassel in die Welt. Die Gruppe wolle die Stadtgesellschaft einbeziehen und fokussiert auf kleinere und mittlere Initiativen. Auf diese wolle sie die Aufmerksamkeit lenken. man sei so aufgestellt, dass man mit Corona umgehen könne, sodass der Zeitplan bis zum 18. Juni 2022 eingehalten werden könne (Zeitnot gebe es immer)

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Mitteilungen

Der Ausschussvorsitzende ruft den neu eingefügten Tagesordnungspunkt Mitteilung auf.

Die Kulturdezernentin nennt einige interessante Termine, bei denen sie sich über Unterstützung/Begleitung der Stadtverordneten freuen würde:

  • Der Kunstverein organisiert eine Ausstellungsreihe regionaler Künstler, die 1. Ausstellung eröffnet voraussichtlich Ende Juli.
  • in dieser Woche beginnen die Bergparkkonzerte im Boreal
  • ebenfalls diese Woche eröffnet das Open-Air Kino
  • das Kulturzelt arbeite an Ausweich/Onlineformaten
  • die Museumsnacht arbeitet an einer Pandemie gerechten Umsetzung, wie Kulturinstitutionen und Akteure sichtbar werden könnten.

Als Abschluss bedankt sie sich bei allen, die dazu beigetragen haben, das in Kassel mit der Corona-Krise so gut umgegangen werden konnte, speziell die Verwaltung und die Kulturförderung, aber auch bei allen, die bei der Vernetzung helfen und Akteuren raten sich an das Kulturamt zu wenden und an alle, die die Arbeit positiv begleiten und unterstützen.