Ausschuss für Schule, Jugend, Bildung, 22. Sitzung

Notizen aus dem Ausschuss Schule, Jugend, Bildung am 26.09.18 (ohne Gewähr)

Tagesordnung
1. Wahl einer Schriftführerin

Die neue Schriftführerin wird einstimmig gewählt


2. Bericht MINT-Region

Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 28. Mai 2018
Bericht des Magistrats -101.18.808-

Frau Chwalek, die Projektkoordinatorin MINT der IHK Kassel stellt sich vor. Sie sei jetzt seit vier Jahren im Arbeitskreis Forschung und Fortbildung für Erzieher und Pädagogen im Bereich MINT zuständig, wie auch für die „IHK Forscherkids“ (Haus der kleinen Forscher).
Ihren Auftrag bei der IHK sieht sie in der Unterstützung und besseren Vernetzung der Akteure (zum Beispiel Schülerforschungszentrum, Marburger Chemikum), als auch in konkreter Umsetzung bei Projekten.

Die Region Nordhessen zähle, unter anderem wegen der Hochschule, zu den „Innovation Leaders“-Regionen. Investitionen wie der Science Park Kassel, Projekte wie der Businessplanwettbewerb promotion Nordhessen oder der Ausbau der Forschungsinfrastruktur, beispielsweise durch das Fraunhofer IWES, und betriebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, aktuell das Reifenforschungszentrum HTPC von Continental, seien für diesen Erfolg verantwortlich.

In den Landkreisen gebe es aber noch deutliche Lücken, sowohl bei Wissen und Versorgung der Bevölkerung. Aufgrund der Mobilitätsproblematik gibt es für Schule und Schüler weniger Angebote. Ziel sei deshalb eine

  • bessere Vernetzung zwischen Schule, Wirtschaft, Universität sowie Verbänden.
  • Eine Bündelung der Informationen und Kommunikationsplattform.
  • Strategische Entwicklung.

Bei einer Ausschreibung des Stifterverbandes war Kassel zusammen mit der Universität und MoWiNet erfolgreich und wurde mit dem MINT-Forum Nordhessen zur MINT+ Region gekürt. Das hat den Vorteil dass es eine kleine Förderung gibt (30.000 € über 2 Jahre verteilt), sowie eine enge Begleitung mit Treffen und Webinaren.
Schule, Verbände und Kammern, Universitäten, Unternehmen, Ehrenamtliche, Landkreise und Kommunen bieten im MINT-Forum in verschiedenen Arbeitsgruppen eine breite Basis an Impulsen für die inhaltliche Ausrichtung. Während die Strategiegruppe letztlich die inhaltliche Ausrichtung festlegt, kümmert sich die Servicestelle um die administrativen Aufgaben.

Aufbau Mintforum Nordhessen

Aufbau Mintforum Nordhessen

Ziele sind eine verbesserte Transparenz, Regionalisierung, mehr Öffentlichkeit und Vernetzung. Über die Webseite wolle man Angebote platzieren und Angebote in die Region transferieren, Partnerschaften zusammenbringen und Erfahrungen austauschen (Erfolgsmodelle identifizieren, modifizieren und verbreiten.)
Folgende Maßnahmen sind geplant: Flyer bzw. Kommunikationsmaterial, Tagungen, Anstoßen von Kooperationen zum Beispiel Micromata und Uni, Jugend forscht und Uni.

Auf dem Hessentag habe man Präsenz gezeigt. Es gebe ein Preis, ein spezielles Mädchenförderprojekt (MäteB), einen Trickfilm und eine Landkarte (wer macht was) für Waldeck Frankenberg und den Schwalm-Eder Kreis.

Für die Stadt Kassel ergänzt Frau Schöne, dass Kassel Kooperationspartner sei. Ziele seien die Sicherung von Teilhabe und Wirtschaftskraft, sowie die Fachkräftegewinnung. Wichtig sei eine gute Vernetzung mit den richtigen Kooperationspartnern entlang der kompletten Bildungskette. Der Letter of Intend lege die Kooperationen fest, zwischen zum Beispiel der Schule und außerschulischen Lernorten, Grundschulen und weiterführenden Schulen, Berufsorientierung nach Olof Strategie, spezielle Programme für Mädchen, deren Interesse an MINT oft in der Pubertät kippe. MINT (0-10) sei mittlerweile Teil im hessischen Bildungsplan. Das Grundverständnis von Mathematik sei ein Grundstein für lebenslanges Lernen, in den Naturwissenschaften vermittle man zum Beispiel den Umgang mit der Umwelt.
Im Februar habe es den Fachtag „wer forscht der fragt/wer fragt der forscht“ gegeben, in dem es auch um Sprachförderung gehe, denn dort habe Lernen am Experiment viel zu bieten. Über 100 Kinder nahmen teil. In den Ganztagsschulen gebe es das Projekt „Luft braucht Platz“. An fünf Grundschulen gibt es Forscherkisten, die altersgerechtes Forschendes Lernen ermöglichen. Eine Ausweitung ist geplant (weitere Felder In Planung sind Magie, Brückenbau, auch Robotnik könne man sich gut vorstellen, dort gebe es viele Möglichkeiten unplugged auf Informatik zu schulen.)

Stadträtin Janz erklärt, dass dies nur ein Zwischenbericht sei. Es sei ein mühsamer Prozess alle in kontinuierliches Arbeiten zu bringen. Der Vortrag habe einen guten Einblick ermöglicht. Zu erwähnen sei noch, dass MINT-Förderung zusätzlich neben dem normalen „Geschäft“ laufen müsse. Guter Navi-Unterricht alleine reiche nicht, da müsse sich das Kultusministerium weiter kümmern.

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3. Stand Pakt am Nachmittag 101.18.1027

Wir fragen den Magistrat:
1.Wie viele Schulen befinden sich zum Beginn des Schuljahres 2018/2019 im Pakt für den Nachmittag?

Von insgesamt 27 Schulen sind 15 Schulen im Pakt für den Nachmittag, drei weitere Arbeiten in Profil 3 (gebundene Ganztagsschule)

2. Welche Schulen wollen in den Pakt am Nachmittag aufgenommen werden?
-Wie ist der aktuelle Stand an den jeweiligen Schulen?
-Wann werden sie in den Pakt am Nachmittag aufgenommen?

Folgende Grundschulen wollen aufgenommen werden: Auefeld, Eichwald, Harleshausen, Kirchditmold, Wolfsanger/Hasenhecke, Jungfernkopf.

Die Grundschule Eichwäldchen wird aufgenommen, sobald die baulichen Maßnahmen erfolgt sind, die Grundschule Harleshausen, wenn das pädagogische Konzept vorliegt und die baulichen Voraussetzungen geschaffen sind (voraussichtlich 2020), in Kirchditmold wird bis Weihnachten das Konzept vorliegen und die Aufnahme zeitnah erfolgen, da dort der Bedarf sehr hoch ist. Die Grundschule Wolfsanger/Hasenhecke hat das pädagogische Konzept vorgelegt, ein provisorischer Start könne bald erfolgen, da zunächst die Mensa der Alexander-Smorell-Schule mit genutzt werden könne. Die Grundschule Jungfernkopf hat einen vorläufigen Antrag gestellt, die räumlichen Voraussetzungen müssen erst geschaffen werden (KIPII).

3. Welche konzeptionellen Aspekte enthält der Pakt am Nachmittag und ist eine konzeptionelle Neuausrichtung des Paktes am Nachmittag geplant?

Der Pakt für den Nachmittag sei eine Kooperation zwischen dem Land Hessen und den Schulträgern. Die Teilnahme sei mittelbar freiwillig (Eltern), Es gebe vier Module: fünf Tage bis 14:30 Uhr ohne Ferien (kostenfrei), fünf Tage bis 14:30 Uhr inklusive Ferien, fünf Tage bis 17:00 Uhr ohne Ferien, fünf Tage bis 17:00 Uhr mit Ferien (ab 14:30 Uhr Hort).

Konzeptionelle Aspekte seien unter anderem:

  • Multiprofessionelle Erzieher und Lehrer
  • Schule soll Lern- und Erlebnisort sein (Hort und Schule zusammen)
  • ein gemeinsames Bildungsverständnis ist im Bildungsplan festgehalten: Kompetenzentwicklung und Partizipation
  • Interkulturelle Öffnung
  • Multifunktionale Raumnutzung
  • Rhythmisierung (Phasen der Anspannung und Entspannung)

Eine grundsätzliche Neuausrichtung sei nicht geplant allerdings werde ständig das Konzept fortgeschrieben eine Evaluation habe stattgefunden, bei der alle Beteiligten befragt wurden. Die Ergebnisse werden im November vorliegen. 90 % der Kinder nähmen das Angebot war, die Stadt interpretiere dies als Qualität Beweis. Es gebe einen Förderbereich Lesekompetenz, kulturelle Bildung. Ein neues Projekt seien die Ganztagsbolzer

4. Welche Erfahrungen liegen bezüglich der Zusammenarbeit zwischen den Hortangeboten und den Angeboten im Pakt am Nachmittag vor?

Das sei an einigen Standorten eine komplizierte Konstruktion, manchmal räumlich, manchmal menschlich. Es gebe eine Begleitung durch das Jugendamt, welches auch als Troubleshooter diene. Es funktioniere aber Im Grunde ganz gut

5. Unter welcher Zielsetzung erfolgt die Arbeit im Pakt am Nachmittag und im Hort?

Bildungsgerechtigkeit, ganzheitliche Bildung: sowohl schulische als auch informelle Bildung zusammen, zudem Betreuung.

6. Wie hat sich die finanzielle und personelle Ausstattung der Kasseler Schulen durch den Pakt für den Nachmittag geändert?

Jede Schule bekomme Ressourcen des Landes für den Unterricht bis 14:30 Uhr. Für die 15 Schulen seien 52 Vollzeitäquivalente vorgesehen. Die Schulen können sich aussuchen ob sie die Lehrkräfte oder Geld haben möchten (das Geld werde meist für Personal genutzt). Zusätzlich stelle die Kommune Stellen für Hort und Schulsozialarbeit. Die Finanzierung teile sich das Land mit der Kommune. Hinzu komme Frau Schmidt als Koordinatorin, und 5000 € Sachkostenpauschale für alle Schulen.

Ein Stadtverordneter der Kasseler Linken fragt nach der tariflichen Bindung bei eigenem Personal. Der Magistrat erklärt, dass die kapitalisierten Stellen (betrifft 20 Stellen) über Stadtbild angestellt seien. Die Bezahlung dort liege in der Nähe von TVöD. Ein Stadtverordneter der Fraktion FDP, Freie Wähler + Piraten fragt nach ob auch die Staffelung ähnlich TVöD-Stufen gäbe, dies wird bejaht. Es gebe eine Staffelung nach Qualifikation und Erfahrung. Das Verhältnis Fachkräfte/Lehrkräfte müsse bei 2/3 zu 1/3 sein. Man achte auf den professionellen Hintergrund.

Ein Stadtverodneter der CDU fragt nach, wie denn die Tendenz in der Stadt bezüglich Ganztag aussehe, eher Richtung verpflichtend oder freiwillig.
Bildungsdezernentin Janz erläutert, dass jede Schule einen Antrag stellen könne. In Kassel gebe es drei gebundene Ganztagsschulen (Henschel, Lindenberg, Reform Schule). Die Ressourcen für Schulen die am Pakt für den Nachmittag teilnehmen seien jedoch besser. Auch für die Henschelschule und die Schule Lindenberg sei mehr Schulsozialarbeit hilfreich. Nach der Richtlinie sei der Pakt für den Nachmittag Profil eins, muss aber Profil zwei sicherstellen und hat Ressourcen wie Profil 3, er ersetze aber keine Ganztagsschule.

Eine Stadtverodnete der SPD fragt noch ob es eine Evaluierung gäbe, auch dieses wird bejaht und mit Spannung erwartet (November).

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4. Bewertung und Verfahren der geplanten Gründung einer„Sudbury-School“ in Kassel 101.18.1033
Anfrage der CDU-Fraktion

Wir fragen den Magistrat:

1. Wie bewertet der Magistrat die Plä ne zur Gründung einer Schule in Niederzwehren nach dem Vorbild der „Sudbury – School“?

2. Wie ist der Ablauf bei der Gründung und Genehmigung einer Schule und wer ist dafür zuständig?

3. Wie bewertet der Magistrat die Schließung der „Sudbury – School“ im Bezirk Oberbayern und die Entscheidung des zuständigen Verwaltungsgerichts München, dass die Schule keine Genehmigung für den Schulbetrieb bekommt, vor dem Hintergrund der Kasseler Testphase?

4. Welche Anträge oder Anfragen auf Gründung einer Schule liegen dem Magistrat vor?

5. Welche Rolle spielen solche geplanten Schulgründungen für den städtischen Schulentwicklungsplan?

[Einklappen]

Bildungsdezernentin Janz erläutert, dass das staatliche Schulamt für eine Genehmigung zuständig sei, diese sei nicht zu einfach zu bekommen und soweit sei die Initiative noch nicht. Auch sie habe von der Schließung in Bayern gehört, in Hamburg gebe es aber auch eine Sudburyschule und an der liefe es wunderbar. Bewerten könne man da noch nichts, man habe in Kassel aber schon eine sehr vielfältige Bildungslandschaft. Die Montessori-Schule, die Waldorf-Schule, die Engelsburg und die freie internationale Schule deckten bereits ein gutes Spektrum ab. Auch die staatlichen Schulen in Kassel seien gut.

Für den Schulentwicklungsplan spiele diese Schulgründung keine Rolle. Man habe zwei Ersatzschulen (Jean-Paul Schule, […]). Bisher liege noch kein offizieller Antrag vor. Zunächst prüfe das Schulamt in Friedberg sehr ausführlich die Formalien, ein pädagogische Konzept liege auch nicht vor.

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5. Investitionen in Schule und Bildung 101.18.1053 6

Gemeinsame Anfrage der Fraktionen B90/Grüne, SPD und Stv. Ernst

Wir fragen den Magistrat:

1. Welche Summe wurde in den vergangenen zehn Jahren für Schulbausanierungen und Schulneubauten ausgegeben?

Von 2008-2017 seien 61,6 Millionen Euro in die Sanierung und 44,5 Millionen in den Schulneubau geflossen.

2. Welche Summe wurde in den vergangenen zehn Jahren für Sanierungen und Neubauten in Kitas und Horten ausgegeben?

Von 2008-2017 seien 4,2 Millionen Euro in die Sanierung und 10,2 Millionen in den Kitaneubau geflossen.

3. Wie hoch ist der Prozentsatz dieser Summen in Bezug auf die Gesamtinvestitionen in den Haushalten der letzten zehn Jahre?

Von 2008-2017 seien insgesamt 228,6 Millionen in Hochbau investiert worden, die Hälfte des Budgets sei in Schulen und KiTas geflossen.
(Es entsteht eine Diskussion, dass es frühere Förderprogramme gab, (Konjunkturprogramm, Finanzkriesenprogramm) die vermutlich in den Zahlen enthalten sind, und merkt an, dass das so nicht ins Verhältnis zu setzen sei.)

4. Welche aktuellen Mittel sind in der Planung für die nächsten drei Jahre? Mit welchen Fördermitteln aus Bund, Land und EU wird gerechnet?

KIP I: 13,6 Millionen
KIP II: 31,2 Millionen

Von 19-21 seien 54,7 Millionen im Haushalt eingeplant, das hinge aber auch von der Gesamtentwicklung ab. Man arbeite an Konzepten für Gesamt- und Berufsschulen. ( u.a. Reuter und Knipping-Schule) […]