Notizen aus dem Ausschuss Schule, Jugend, Bildung am 23.11.16 (ohne Gewähr)
Zur Tagesordnung:
- Die CDU-Fraktion zieht ihren Antrag Tagesordnungspunkt 9 zurück.
- Auf Antrag der Fraktion B90/Grüne wird einvernehmlich festgelegt, den Tagesordnungspunkt 4. wegen Abwesenheit des Berichterstatters von der Tagesordnung der heutigen Sitzung abzusetzen.
1.Erfahrungen des Programms „Pakt am Nachmittag“
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 12. September 2016
Bericht des Magistrats-101.18.180-
Der Magistrat wird gebeten, im nächsten Ausschuss für Schule, Jugend und Bildung über den Erfahrungsstand zum Programm „Pakt am Nachmittag“ zu berichten. Ein besonderes Augenmerk ist auf die ganztagsbezogene Schulsozialarbeit, auf die Zusammenarbeit mit Horteinrichtungen und inklusiver Beschulung und die ersten fachlichen Bewertungen zu richten
Der Ausschuss beginnt mit einer Präsentation zu dem Programm „Pakt am Nachmittag“ in Kassel. Grob zusammengefasst geht es dabei um eine bessere Verquickung Lehrer/Erzieher, eine Verzahnung von Schule und Jugendhilfe, mit dem Ziel mehr Bildungsgerechtigkeit und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erreichen. Mittlerweile nehmen 15 von 27 Kasseler Grundschulen daran teil, mit einer Betreuungsquote von 82,4%. An den einzelnen Schulen variiert das zwischen 61 und 100%. An den anderen Schulen gibt es nach wie vor Horte. Die Ressourcenzuweisung erfolgt nach Schülerfaktor. Ein Drittel der Ganztagsmittel geht in Lehrerstunden und kann nicht kapitalisiert werden. Der Stellenanteil pro Schüler liegt bei 0,0094. Pro Standort gibt es 20-30 Stunden Sozialarbeit, deren Tätigkeit umfasst ca. 50% praktische Arbeit mit den Kindern, sie sind Ansprechpartner und für die Qualitätsentwicklung zuständig. Ein Vorteil der Verbindung Jugendhilfe und Schule liegt im höheren Betreuungsschlüssel bei der Jugendhilfe (Schule 1:25, Jugendhilfe 1,5:25). Die Erzieher/Erzieherinnen gehen teils schon um 11:30 mit in den Unterricht, um einen Bruch zum Nachmittag hin zu verhindern. Bis 14:30 ist das Angebot Schule/Hort fließend, danach Hort. Man versucht das BEP zu implementieren und arbeitet mit dem ASD zusammen. Leider haben einige Schulen bisher räumlich noch nicht die Möglichkeiten. Dem Ziel eines niederschwelligen Angebots stehen auch die Elternbeiträge entgegen (bei Betreuung bis 17Uhr incl Ferien 155.-/Monat) und es bedarf einer gekonnten Koordination, gerade bei den knappen personellen Ressourcen. Wichtig seien eine verlässliche Finanzierung und verlässliche Strukturen. Die Folien werden der Niederschrift beigelegt.
2.Schüler*innenzahlen und Schulplätze in Sekundarstufe 1
Anfrage der Fraktion Kasseler Linke-101.18.178 –
Wir fragen den Magistrat:
1.Mit welchen Schüler*innenzahlen wird in den nächsten fünf Schuljahren im Stadtgebiet in der Sekundarstufe 1 gerechnet?
2.Wie schlüsseln sich die Zahlen auf Jahrgänge und Schulformen auf?
3.Welche Jahrgangsbreite wird pro Schuljahr von der Grundschule in die Sekundarstufe 1 wechseln?
4.Wie hoch ist der Anteil der Landkreiskinder?
5.Welche Kapazität an Schulplätzen steht den zu erwartenden Schüler*innenzahlen entgegen?
6.Wie schlüsseln sich diese Plätze nach Schulformen auf?
7.Wie verteilen sie sich auf die Sek I Schulen?
8.Von welchen Schulen ist bekannt, dass sie mehr Schüler*innen aufnehmen, als es ihrer baulichen Kapazität eigentlich entspricht?
9.Wann wird der Entwurf der nächsten Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes der Schulgemeinde sowie den Gremien der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt?
Laut Schuldezernentin liegen die Schülerzahlen momentan noch nicht vor.
3.Umweltbildung
Anfrage der Fraktion B90/Grüne-101.18.181 –
Schriftliche Antwort des Magistrats (mit OCR gescannt)
Wir fragen den Magistrat:
1.Welche Kasseler Schulen haben die Auszeichnung des Hessischen Kultusministeriums „Umweltschule“ erhalten?
Die Kasseler Grundschulen Am Wall und Bossental und die Offene Schule Waldau haben die Auszeichnung „Umweltschule“ erhalten. Die Valentin-Traudt Schule hat das das Teilzertifikat Umweltbildung/Bildung für Nachhaltige Entwicklung aus dem Programm „Schule & Gesundheit“.
2.Welche Angebote zur Umweltbildung werden in den Kasseler Schulen realisiert?
Viele Aktivitäten sind in den Unterricht eingebunden, finden aber auch an außerschulischen Lernorten bzw. außerhalb des Klassenzimmers statt.
Kasseler Schulen haben die folgenden Angebote genannt:
- Sachunterrichtliche Themen bereits in der Eingangsstufe, z.B. Mülltrennung
- Wasser, Luft, Energie/Elektrizität, Tiere, Pflanzen im üblichen Themenkanon, Umweltbildung ist Teil des Sachunterrichts in Grundschulen
- Umwelterziehung und Waldthemen mit dem Förster
- Tiere/Wald mit der Waldpädagogin
- Schulbiologisches Zentrum: Kartoffeln pflanzen und ernten, Frühblüher, Schmetterlinge, Früchte und Nüsse, Bäume, Mäuse, Schnecken, Igel
- Bergpark Wilhelmshöhe: Blumen und Pflanzen
- Waldprojekt: Koop. Klassen 1 mit „Jugendräumen Hasenhecke“
- Waldschulbesuche mehrere Tage im Schuljahr mit ersten und zweiten Klassen
- Mülltrennung in der Verantwortung der Schülerinnen und Schüler in den Klassen
- Mülltrennung – sauberhafter Schulweg
- „zu Fuß zur Schule“
- Unterrichtsthemen „Strom“ und „Wasser“ mit Experimentierkisten und Bearbeitung von Umweltthemen/Ressourcen
- Kurssystem mit dem Baustein „Gesunde Ernährung“ in der Klasse 4 inkl. Besprechung von Lebensmitteln (biologisch etc.)
- Baustein Schulprogramm: „Verantwortung übernehmen“; Unterpunkt „Verantwortung für Natur und Umwelt“ (Ausgestaltung steht noch aus)
- Solarboote bauen 3. Schuljahr, Teilnahme am Solarcup
- Energiesparhaus 4. Schuljahr
- Gesunde Ernährung Kiosk „Freche Früchtchen“
- biologische Vielfalt entdecken: Streuobstwiese
- Schafe scheren auf dem Kinderbauernhof
- Klimaschutzprojekt mit der Uni Kassel
- Nistkästen und Insektenhotel bauen
- Teilnahme am Projekt: „Klimaschutz im Unterricht“ des hessischen Umweltministeriums/Kultusministeriums
- Nutzung des Angebots „KlimaKunstSchule“ von Bildungscent e.V.
- Lotta& Fred, laufender Schulbus bzw. zukünftig „Schulwegbande“
- „Klima-Karton“ wird an Kindertagesstätten genutzt, insbesondere Horte von Grundschulen — zukünftig dann Nutzung im Ganztag möglich
3.Welche schulischen und außerschulischen Lernorte werden in der Stadt Kassel bereitgehalten?
Kasseler Schulen nutzen die folgenden schulischen und außerschulischen Lernorte:
- Waldschule
- Schulgärten, teilweise in Kleingartenanlagen
- Lernhof Natur und Geschichte
- Schulbiologiezentrum
- Wassererlebnishaus Fuldatal
- Kinderbauernhof
- Müll: Besuch der Müllverbrennungsanlage
- Museen, insbesondere Naturkundemuseum
- Theater
- Bergpark Wilhelmshöhe und andere Orte wie z.B. die Drusel, Auepark, Wäldchen an der Hasenhecke , Streuobstwiesen
- Klassenfahrten zum Sensenstein und nach Licherode
- Hessen-Forst
- Tropengewächshaus
- Domäne Frankenhausen
- Naturpark Habichtswald
- Ameisenschutzwarte
- Hessenjäger
- Mittelalterdorf Steinrode
4.Aufsuchende Jugendarbeit
Anfrage der Fraktion B90/Grüne-101.18.182 –
Abgesetzt
5.Vandalismusschäden an der Heinrich-Schütz-Schule
Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.189 –
Wir fragen den Magistrat:Was unternimmt der Schulträger gegen den ständig zunehmenden Vandalismus und die damit verbundenen Zerstörungen auf dem Gelände und am Gebäude der Heinrich-Schütz-Schule?
Das nächste Thema wurde dann kontrovers diskutiert. Die CDU-Fraktion hat eine Anfrage bezüglich der Vandalismusschäden an der HSS gestellt. Von der Stadt liegt dazu eine Antwort vor, in der erklärt wird, dass es im Sommer 16 vermehrt zu nächtlichen Sachbeschädigungen. Als Sofortmaßnahme wurde das Gelände ab 25.07. nachts durch einen privaten Sicherheitsdienst bestreift. Seither ist dort ein deutlicher Rückgang der nächtlichen Aktivitäten zu beobachten. Die Bestreifung ist nicht auf Dauer angelegt, sondern kann nur zeitlich begrenzt erfolgen. Die Vandalismusschäden an der HSS belaufen sich im laufenden Jahr auf 9361,40 €, die Vandalismusschäden insgesamt auf 79.863,68 €. 2015 lagen sie insgesamt bei 158.595,61 €, 2014 bei 123.538,38 €. Es ist nicht zu erwarten, dass die Schäden bis Ende des Jahres höher als in den letzten Jahren sein wird.
Der Amtsleiter der Hochbau und Gebäudebewirtschaftung nennt einige Beispiele für Situation an der HSS und erläutert, dass im speziellen Fall an der HSS der Einsatz eines Sicherheitsdienstes geholfen habe, man aber nicht alle Schulen bestreifen könne. Man habe auch eine Regelung mit den Stadtreinigern gefunden, die bei starker Verschmutzung recht kurzfristig angefordert werden können. Einen deutlichen Trend nach oben könne man nicht erkennen.
Die CDU betont die Heftigkeit des Vandalismus vor Ort, ganze Bäume seien zerstört worden. Eine Bestreifung sei nur zeitlich begrenzt möglich und im Sommer werden die Alkoholgelage dort wieder anfangen. Die CDU möchte gern einen Zaun um das Gelände und als nächsten Schritt Videoüberwachung.
Die Schuldezernentin hält dieses Ansinnen für schwierig, man habe dort denkmalschutzgerecht saniert, das Unterfangen werde sehr teuer. Sie wolle aber auch keine abgeschotteten Schulen.
Die CDU erwidert, dass es sich dabei um den Wunsch der Schule handle.
Der Amtsleiter betont, dass ein Zaun niemanden davon abhalte zu randalieren.
Die Kasseler Linke führt den Vandalismus auf fehlende Jugendarbeit im Vorderen Westen zurück und bemängelt die Kürzung des Hausmeistereinsatzes.
Die CDU erwidert, es sei Aufgabe der Stadt für Ordnung zu sorgen, egal warum jemand randaliere. Ein Zaun habe auch eine informative Wirkung.
Die SPD rät eher zu mehr Beleuchtung, man könne auch über das Entfernen der Hecke nachdenken. Ein Zaun helfe auch nicht grade die Akzeptanz von Schulen zu erhöhen. Sie wolle keine weitere Einschränkung der Privatsphäre der Schüler:innen, das sei unverhältnismäßig.
Die Fraktion B90/Grüne lehnt einen Zaun ab, das zerstöre die Qualität aller öffentlichen Räume und sei immer nur Verdrängung.
Die AfD schlägt Betonpoller mit Schildern „Betreten verboten! „vor.
6.Sachstand Raumluftuntersuchungen in der Heinrich-Schütz-Schule
Anfrage der CDU-Fraktion-101.18.190
Wir fragen den Magistrat:Wie ist der Sachstand bei den Raumluftuntersuchungen in den naturwissenschaftlichen Fachräumen des Malwida-von-Meysenbug-Flügels der Heinrich-Schütz-Schule?
Der nächste Tagesordnungspunkt betrifft ebenfalls die HSS. Eine Anfrage der CDU-Fraktion zum Sachstand der Raumluftuntersuchungen des Malwida-von-Meysenbug-Flügels.
Der Amtsleiter erklärt, dass jetzt, nach einigen Nachbesserungen, die Luftqualität in Ordnung sei. Ein Vernebelungsversuch habe gut funktioniert, die Raumluft werde 3x pro Stunde ausgetauscht. Das sei besser als mit Fensterlüftung. Jedes Klassenzimmer habe einen Lüftungsflügel, den man vorher nur eingeschränkt, jetzt aber ganz öffnen könne. Die CDU fragt, ob die Versetzungswünsche jetzt zurückgezogen wurden. Die Schuldezerntin entgegnet, dass das Schulamt sowas nicht mitteile, es gäbe es keine neue Rückmeldung. Die CDU mag sich so nicht abspeisen lassen, über sowas würde doch geredet, die Dezernentin bleibt dabei, dass dies beim Schulträgergespräch kein Thema war.
Die Anträge
7.Politische Bildung, Anfrage der SPD-Fraktion
8.Gymnastikhalle Unterneustädter Schule, Antrag der CDU-Fraktion-101.18.228
werden aus Zeitgründen nicht mehr behandelt und für die nächste Sitzung vorgemerkt.
9.Erneute Einberufung des runden Tisches Flüchtlingsintegration, Antrag CDU-Fraktion, ist zurückgezogen worden
10.Bericht über Sprachförderungsmaßnahmen der VHS, Antrag der CDU-Fraktion
11.Schwimmzeiten an Kasseler SchulenAnfrage der CDU-Fraktion-101.18.231 -Aus Zeitgründen erfolgt kein Aufruf.Der Tagesordnungspunkt wird für die nächste Sitzung vorgemerkt.
12.Notwendige zusätzliche Räume und Materialien für Inklusion, Anfrage der CDU-Fraktion
13.Konkretisierung des Prinzips „Die Ressource folgt dem Kind“,Anfrage der CDU-Fraktion
14.Konzept für die Schulentwicklung in Bettenhausen, Antrag der CDU-Fraktion
15.Sachstand zur Umsetzung der Inklusion, Anfrage der CDU-Fraktion
16.Durchsetzung von Unterhaltsansprüchen Alleinerziehender durch die Stadt Kassel, Anfrage der FDP-Fraktion-
17.Sicherheit Paul-Julius-von-Reuter-Schule, Anfrage der FDP-Fraktion
werden aus Zeitgründen nicht mehr aufgerufen und für die nächste Sitzung vorgemerkt.
ung.