Notizen zur nächsten Stadtverordnetenversammlung, 42. Sitzung am 31.08.20
Folgende Punkte stehen am Montag auf der Tagesordnung, in ca. 3-4 Wochen kann man unter den Links der Vorlagennummern unter anderem die Tonmitschnitte im Bürgerinformationssystem der Stadt Kassel nachhören:
Update 9.09.20: Meine Notizen aus der Sitzung ergänzt (ohne Gewähr)
I. |
Tagesordnung IDer Stadtverordnetenvorsteher teilt mit, dass er die Tagesordnungspunkte 10, 11,12 und 13 aufrufen möchte. Die Tagesordnungspunkte 22, 24, 32, 38, 41, 43, 51, 55, 56, 58 und 59 seien entweder noch nicht in den Ausschüssen behandelt oder zurückgezogen worden.
Für das Vorziehen auf der Tagesordnung von Punkt 27 stimmen die CDU-Fraktion, AfD-Fraktion, B 90/Grüne, FDP+ Freie Wähler + Piraten (2), dagegen stimmt WfK, Kasseler Linke (6), FDP+ Freie Wähler + Piraten (1). Enthaltung: Kasseler Linke (1) Bei Tagesordnungspunkt 28 stimmt lediglich die SPD gegen eine heutige Behandlung.
Gegen die Stimmen von 2 Kasseler Linken und 2 Personen der Fraktion FDP, Freie Wähler und Piraten (1 Enthaltung Kasseler Linke) werden die Anträge auf der Tagesordnung belassen.
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1. |
Mitteilungen
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2. |
Vorschläge der OrtsbeiräteDer Ortsbeirat Niederzwehren fordert erneut den Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kassel auf darauf hinzuwirken, dass –mit Verweis auf den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 26.8.2019 und die diversen Anträge und Anfragen der Ortsbeiräte Niederzwehren und Oberzwehren –die Lärmbelastung durch den zunehmenden Individual- und Schwerlastverkehr auf der Autobahn A44 zwischen dem Kreuz Kassel-West und der Anschlussstelle Kassel-Wilhelmshöhe sowie der Autobahn A49 zwischen dem Kreuz Kassel-West und der Anschlussstelle Kassel-Industriepark durch ein Tempolimit von 80 km/h für Pkw und 60 km/h für Lkw zwischen 22 und 6 Uhr reduziert wird. In diesem Zusammenhang weist der Ortsbeirat Niederzwehren auf das bereits umgesetzte nächtliche Tempolimit auf der A44 im Bereich Schauenburg hin. Dies erachtet der Ortsbeirat als sinnvoll für die dortansässige Bevölkerung und fordert die gleiche Entlastung auch für die Bürger im Kasseler Süden. Der Ortsbeirat Niederzwehren hat die Ablehnung des nächtlichen Tempolimits auf der A44/A49 seitens des Hessischen Verkehrsministeriums mit Betroffenheit und Unverständnis zur Kenntnis genommen. Diese Entscheidung ist auf Basis der Verkehrszahlen in den durchaus vergleichbaren Bereichen Schauenburg und Kasseler Süden nicht nachzuvollziehen. |
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3. |
FragestundeFDP+FW+Piraten: Wann wird die Ideenplattform „Weck den Herkules in Dir“ wieder verfügbar sein?
SPD: Das Gebäude Leuschnerstraße 99 (ehemalig REWE Markt) steht schon seit Monaten leer. Welche Erkenntnisse liegen dem Magistrat über die weitere Nutzung des Gebäudes bzw. des Geländes vor?
SPD: Wie hoch sind die Kosten für die Beseitigung der Schäden im Park/Spielplatz Sodensternstraße, die durch den Abriss des einsturzgefährdeten Hinterhauses der Ysenburgstraße 28 entstanden sind?
SPD: Wie ist der aktuelle Sachstand zur notwendigen Erhöhung der Platzzahl im Frauenhaus?
CDU: Werden die Mietfahrräder in der Stadt Kassel nach jeder Benutzung desinfiziert?
B90/Grüne: Bestehen in Kassel-Wilhelmshöhe Einschränkungen für die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Gebäudedächern, die aus dem Welterbestatus des Bergparks resultieren?
B90/Grüne: Welche Restriktionen ergeben sich für die Installation von Photovoltaikanlagen auf privaten Gebäuden bei angrenzender Nachbarbebauung, z.B. bei Reihenhäusern?
B90/Grüne: Wie ist der Umsetzungsstand des am 12.03.2018 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Konzeptes zur Förderung des Fußverkehrs (- 101.18.810-)?
B90/Grüne: Aufgrund der StVO-Änderung müssen LKWs und Busse beim Rechtsabbiegen Schrittgeschwindigkeit fahren. Beabsichtigt die KVG, die Fahrer*innen entsprechend zu schulen?
B90/Grüne: Wie ist der Stand der Prüfung des Antrags der Deutschen Umwelthilfe auf Erlass eines kommunalen Verbots von Silvesterfeuerwerk?
SPD: Ist die Stadt Kassel noch Eigentümerin der Grundstücke zwischen dem Regierungspräsidium und dem Steinweg?
SPD: Der Bereich „Arbeitsmarkt“ hat einen hohen Stellenwert im Kasseler Integrationskonzept. Was ist in diesem Handlungsfeld seit der Vorstellung des Konzepts im Herbst letzten Jahres konkret passiert?
Der Stadtverordnetenvorsteher bittet darum, in Zukunft solch umfangreiche Fragen eher in den Ausschüssen zu stellen. WfK: Wann führt das Jobcenter Kassel wieder persönliche und nicht lediglich fernmündliche Sprechstunden durch?
Ende der Fragestunde. Die verbliebenen Fragen werden in der nächsten Stadtverordnetenversammlung aufgerufen. |
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4. |
Seniorenbeirat der Stadt Kassel/ Bericht der Vorsitzenden Helga EngelkeDie Vorsitzende dankt zu Beginn der Bürgermeisterin für Ihre Unterstützung und Konfliktvermittlung zwischen Verwaltung und Seniorenbeirat. Sie erläutert, dass der Seniorenbeirat kein Teil der Verwaltung sei und es deshalb zu Konflikten kommen. Dem Oberbürgermeister dankt sie für die grundsätzliche Förderung. Durch die Zentralisierung bei den Finanzen werde man entlastet, allerdings habe man früher auch mehr Gespräche geführt, da sei das zwischenmenschliche ein wenig auf der Strecke geblieben. |
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5. |
Wahl eines Mitglieds in den Verwaltungsrat der Oskar-von-Miller-Schule, rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts Zustimmung: einstimmig |
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6. |
Wahl einer Schiedsperson für den Bezirk II – Kassel-SüdZustimmung: einstimmig |
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7. |
Neuwahl/Wiederwahl von Ortsgerichtsmitgliedern für das Ortsgericht Kassel II
Zustimmung: einstimmig |
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8. |
Vorhabenbezogener Bebauungsplan der Stadt Kassel Nr. II/16 „Dörnbergstraße 18 /ehemalige Wäscherei“ (Behandlung der Anregungen und Beschluss der Satzung) Die Kasseler Linke kündigt die Ablehnung an. Der Stadtteil Vorderer Westen sei immer wieder Thema bei Diskussionen um Verdrängung und Entmietung. Angesichts dieser Situation sei die Quote an Sozialwohnungen zu niedrig. Nur 4 von 28 Wohnungen seien zu wenig, speziell, wenn man die Quadratmeterzahl betrachte. Die SPD kontert, der Beschluss für eine Sozialwohnungsquote sei erst erfolgt, als die Planung schon weit fortgeschritten gewesen sei. Es sei zwar bedauerlich, dass nur wenige Sozialwohnungen geplant seien, und diese nur für Studenten, dennoch entlaste jede geschaffene Wohnung den Wohnungsmarkt. Bei zukünftigen Bauprojekten werde man sich an die 25 % halten, dies sei aber nicht bei schon begonnenen Projekten möglich. Die Vorteile dieses Projektes lägen in der Verdichtung, einer niedrigen Stellplatzquote (0,75), die durch den gut ausgebauten ÖPNV möglich sei und dem Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes. Die Einlassungen von Bürger:innen seien vom Stadtplanungsamt bewertet und zurückgewiesen worden. Die Grünen ergänzen, dass die Wäscherei ansonsten vermutlich verfallen würde und so ein Industriedenkmal erhalten werden könne. Der Beschluss zur Sozialwohnungsquote sei erst bei schon fortgeschrittenem Bebauungsplan verabschiedet worden, die 4 Wohnungen seien ein kleiner Erfolg. Die AfD-Fraktion erklärt ihre Zustimmung damit, dass es sich hier um ein denkmalgeschütztes Gebäude handele, da müsse man Kompromisse eingehen. Ansonsten werde die AfD-Fraktion zukünftig mehr auf Sozialquote und Stellplätze achten. Ablehnung: Kasseler Linke, alle übrigen Fraktionen stimmen dafür. |
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9. |
Städtische Werke Energie + Wärme GmbH, Abschluss eines FernwärmegestattungsvertragesDiskussion im Fiwigru Diskussion in der Stadtverordnetenversammlung: Die SPD-Fraktion beschwert sich über den Ton. Der Pirat verstehe es einfach nicht Unterstellungen aus den Reden zu halten, die Wortwahl schieße immer wieder gegen den Magistrat. Das sei keine Art und Weise denn dieser arbeite in großer Verantwortung für die Stadt. Die SPD stehe zu Fernwärme. Diese würde in neuen Baugebieten gefördert und gefordert. Der Vertrag läge öffentlich vor und sei entsprechend verhandelt worden. Auch im Aufsichtsrat sei der Vertrag schon abgesegnet worden. Insofern verstehe er den Antrag der Fraktion FDP + Freie Wähler + Piraten nicht. Es gehe hier um 6 € pro Jahr und wenn man sich die Einkaufsgewohnheiten so mancher Menschen anschaue – schon eine Packung Zigaretten koste mehr, das sei kein Grund zu diskutieren. Bei dem Antrag der Linken frage man sich, was man dann überhaupt noch verbrennen solle. Eine Einschränkung bei B-Plänen müsse man wegen rechtlicher Bedenken ablehnen. B90/Grüne erklärt, in der Vorlage gehe es erst einmal um das Fernwärmenetz, weniger darum, was durch dieses geleitet werde. Der Vertrag schaffe Rechtssicherheit für die Vertragspartner. Die Fraktion habe im Finanzausschuss Beratungsbedarf angemeldet, nicht nur, weil die Änderungsanträge sehr kurzfristig eingingen, sondern auch weil sie sich an einer Formulierung stoßen. Dies sei leider abgelehnt worden. Der Redner zitiert aus der Vorlage „Die Stadt Kassel und die städtischen Werke messen dem Umweltschutz und dem Einsatz eines erneuerbaren Energiemixes besondere Bedeutung zu“. Das sei in Anbetracht des Zieles Klimaneutralität bis 2030 nicht deutlich genug. Man hätte das gerne konkreter gehabt. Die Fraktion WfK kündigt an, sowohl die beiden Änderungsanträge, als auch die Magistratsvorlage abzulehnen. Zum einen handele es sich bei Fernwärme um eine ökologische Versorgung mit Energie, da lehne man jegliche Verteuerung ab, zum anderen verstehe man nicht, warum die Stadt Kassel eine Konzessionsgebühr einführen möchte, bevor das Grundsatzurteil zum Rechtsstreit Wassergebühren/Konzessionsabgabe gefallen ist. Der Pirat weist die Vorwürfe der SPD, er verbreite haltlose Unterstellungen, zurück. Er verweist auf den Wasservertrag, in dem explizit vertraglich festgehalten ist, dass die rechtlich maximal mögliche Konzessionsgebühr abgerechnet werden soll. Er lobt, dass B90/Grüne die Wirtschaftlichkeit und das Ziel Energiewende/Klimaziele angesprochen haben. Aus dem Vertragstext gehe hervor, dass man sich nicht dem Klimaziel unterordne. Alles stehe unter einem Wirtschaftlichkeitsvorbehalt. Hier müsse herausgearbeitet werden, welches Ziel der Stadt das wichtigere sei: Wirtschaftlichkeit oder Klimaneutralität. Zudem bedauert er, dass der Klimarat nicht konsultiert wurde. Die Fraktion Kasseler Linke erläutert zunächst, dass das Fernwärmenetz aktuell 11.165 angeschlossene Wärmezähler habe und das Netz 175,3 km lang sei. Es versorge sowohl private Haushalte als auch öffentliche Gebäude. Momentan versorgten verschiedene Kraftwerke mit unterschiedlicher Verstromung das Fernwärmenetz. Das Kombi-Heizkraft-Werk in der Dennhäuser-Straße arbeite mit Erdgas, das Heizkraftwerk Mittelfeld mit Erdgas und Heizöl. Man wolle den Kohleverzicht bis 2025 festschreiben, wie sie auch die Initiative Kassel Kohlefrei fordere. Der Redner erinnert an den Beschluss vom 26.8.2019 mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Die Stadt setze die Rahmenbedingungen für die städtischen Werke fest. Ein Vertrag mit einer Laufzeit bis 2044 ohne Perspektive auf den Ausstieg aus fossilen Energiegewinnungsformen empfinde man als verantwortungslos gegenüber der jungen Generation und er widerspreche dem Beschluss zur Klimaneutralität. Abstimmung Magistratsvorlage in der Stadtverordnetenversammlung: -> angenommen |
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Änderungsantrag FDP, Freie Wähler und Piraten In der Stadtverordnetenversammlung wird der Antrag abschnittsweise abgestimmt, die Stadtverordneten stimmen allerdings jeweils gleich ab. |
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Änderungsantrag Kasseler Linke In der Stadtverordnetenversammlung wird der Änderungsantrag gegen die Stimmen der Kasseler Linken von allen anderen Fraktionen abgelehnt |
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10. |
Bürgerbegehren „Rettet den Karlsplatz“Magistratsvorlage Update vom 6.09.: |
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11. |
Bürgerbegehren Rettet den KarlsplatzAntrag WfK |
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12. |
documenta-Institut an Alternativstandorten realisierenAntrag CDU |
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13. |
Standort documenta-InstitutAntrag SPD |
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14. |
Zukunftskonzept für das Stadtarchiv |
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15. |
Geschlechtergerechte Sprache in der Verwaltung |
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16. |
Kinderärztliche Versorgung in Rothenditmold sicherstellen – Gründung eines kommunalen medizinischen Versorgungszentrums |
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17. |
Einführung einer Milieuschutzsatzung |
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18. |
Berücksichtigung der Wassergebührenerhöhung bei der Angemessenheitsgrenze der Kosten der Unterkunft (KdU) |
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19. |
Schaffung von Fahrradfahrspuren auf mehrspurigen Straßen |
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Änderungsantrag B90/Grüne |
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20. |
Kohleausstieg Kraftwerk Kassel |
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21. |
Anlauf- und Beratungsstelle für Menschenrechte und Demokratie |
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+ 22. |
Anlauf- und Beratungsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit |
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23. |
Planungen „Logistikzentrum für Atommüll in Würgassen“ einstellen! |
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24. |
Resolution: Demokratische Grundwerte bewahren – politisch motivierte Gewalt verurteilen |
101.18.1745 |
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25. |
Errichtung eines Fernbusbahnhofs |
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26. |
Solidarität und Verbundenheit mit allen ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften sowie Mitarbeitern städtischer Betriebe |
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27. |
Betriebserlaubnis für muslimische KitaAnfrage der CDU-Fraktion Die CDU-Fraktion erklärt, sie wolle endlich Licht in eine Sache bringen, bei der die Abläufe weitestgehend im Dunkeln lägen. Zunächst habe das Landesjugendamt im Januar 2020 die Betriebserlaubnis versagt, weil wesentliche Teile der sprachlichen und gesellschaftlichen Integration nicht erfüllt gewesen seien. Es gebe zudem eine Warnung des Amtes für Verfassungsschutz, dass Gründungsmitglieder einen salafistischen Hintergrund hätten. Die Nichtzulassung sei im Umfeld der Kita mit Erleichterung zur Kenntnis genommen worden. Deshalb sei man jetzt verwundert über die Kehrtwende und die Gewährung der Betriebserlaubnis unter strengen Vorgaben. Es gehe schließlich um 54.000 € Steuergelder. Das Genehmigungsverfahren liege sowohl im Land als auch Stadt in grüner Verantwortung, man fordere Transparenz. Wir fragen den Magistrat:
2. Wann und weshalb fand danach eine ausführliche mündliche und schriftliche Anhörung des Trägervereins MEBI e.V. durch das Landesjugendamt statt?
3. Was führte dazu, dass im Juli/August 2020 die Betriebserlaubnis durch das Landesjugendamt unter strikten Auflagen doch erteilt wurde?
4. Um welche strikten Auflagen handelt es sich konkret?
5. Wie hoch ist der künftig von der Stadt Kassel zu leistende Betriebskostenzuschuss pro Jahr?
Die Dezernentin erläutert Die Haltung der Stadt, des Dezernat und ihr persönlich zu dem Vorhaben. Es gelte das Subsidiaritätsprinzip, dieses konstituiere die Organisation des Staatswesens und präge das Gemeinwesen besonders bei der Daseinsvorsorge und sozialen Dienstleistungen. Das Grundgesetz setze den Werterahmen für staatliches Handeln, aber auch für die Bürger:innen und die freien Träger. Die wichtigsten Aspekte seien Gleichstellung, Antidiskriminierung, Religionsfreiheit und Neutralität. Bei Kindertagesstätten funktioniere das Zusammenspiel der Kommunen mit den freien Trägern gut und die Vielfalt an freien Trägern sei gut für die Stadt, das Gemeinwesen, die Eltern und die Kinder. Das Dezernat behandle alle Träger gleich fair und neutral und erfülle seinen Auftrag der Kontrolle bei allen Einrichtung. Das Land erteile die Genehmigung und sei verpflichtet dieses auf dem Boden des Grundgesetzes zu entscheiden. Da das Verfahren schon sehr lange dauere, könne man davon ausgehen, dass sehr genau geprüft wird. Sowohl der Träger als auch die Genehmigenden machten es sich nicht leicht. Der Träger habe konstruktiv auf Bedenken reagiert und nachgebessert. Sollten weiterhin Bedenken bestehen, könne das Innen- oder Justizministerium intervenieren. Wenn die Bedingung erfüllt seien, habe der Träger das Recht auf Unterstützung und einen Rechtsanspruch auf Erteilung einer Betriebserlaubnis. Man werde das Projekt begleiten, unterstützen und kontrollieren. Es werde eine enge Zusammenarbeit mit der Nachbarkita angestrebt. Grundsätzlich seien Muslime Teil der Stadtgesellschaft, deshalb könne es auch eine muslimische Kita geben. Sie appelliert daran, Vielfalt zuzulassen und auszuhalten. Das fördere das Vertrauen in das Staatswesen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. B90/Grüne monieren die Wortwahl „Licht ins Dunkel bringen“. Die CDU habe im Rahmen des Akteneinsichtsausschusses ihr Wissen aufbessern können und genügend Gelegenheit gehabt, Licht ins Dunkel zu bringen. In Wiesbaden gebe es keine derart negativen Stimmen und die CDU in Kassel stelle die schwarz-grüne Regierung infrage. Die Kritik erfolge aus Misstrauen und Vorverurteilung und ohne Legitimierung. Man brauche eine klare Haltung wie Integration auch anderer Religionen in Deutschland vonstattengehen solle. Man müsse sicher nicht jede Einrichtung gut finden, das Handeln müsse aber von gesetzlichen Vorgaben und nicht auf Basis persönlicher Gefühle erfolgen. Integration funktioniere nicht durch Verbote, sondern durch einen kritischen Dialog. Das Amt für Kindertagesbetreuung werde den Weg der Kita begleiten und unterstützen. Die CDU erwidert, der Akteneinsichtsausschuss habe gezeigt, dass die Dinge völlig anders lägen, als die Grünen glauben machen wollten. Die Behauptung der Schuldezernentin, dass im Januar 2020 nicht über die Betriebserlaubnis entschieden worden sei, weil das Verfahren noch laufe, sei falsch. Er werde nicht auf die von ihr gestellte Falle reinfallen und entgegen der Absprachen aus dem Ausschuss öffentlich berichten, habe aber entsprechendes in seinen Notizen. Bei Erteilung strikter Auflagen sei klar, das Interesse daran bestünde, was darunter zu verstehen sei. Die Schuldezernentin bliebe vage, unverbindlich und flüchte in allgemeine Formulierung. Man sei über die Antworten enttäuscht. Die Kasseler Linke beschreibt den Prozess als ungewöhnlich lang und unbefriedigend. Sie sieht kein Dunkel, eigentlich sollte es im Jahr 2020 normal sein, dass Eltern eine konfessionelle Kita gründen wollen. Das gäbe es genauso bei katholischen, evangelischen oder anthroposophische Trägervereinen. Auch Muslime hätten das Recht eine Kita zu gründen, es sei denn, es gebe konkrete Anhaltspunkte für antidemokratische oder kindeswohlgefährdende Handlungen. Dies sei hier nicht der Fall. Zudem stört sich der Redner daran, dass man die Kita nicht beim Namen – Kita Sonnenschein – nenne, sondern immer von muslimischer Kita spreche. Bei christlichen Kitas tue man das ja auch nicht. B90/Grüne werden noch deutlicher. Wenn für die CDU konfessionelle Kitas nur christlich sein sollten, dann solle sie das auch klar sagen. Die CDU glänze hier mit nebulösen Andeutungen darüber, was sie beim Akteneinsichtsausschuss gelesen habe. Wenn sie etwas wisse, dann solle sie es auch sagen und Ross und Reiter nennen. So schüre man nur Misstrauen. Das Ministerium sei gehalten nach rechtlichen Vorgaben, Bildungs- und Erziehungsplan und Aktenlage zu handeln und nicht nach Bauchgefühl. |
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28. |
Haushaltsentwurf 21 umgehend erstellenGemeinsamer Antrag CDU, FDP +Freie Wähler +Piraten, Kasseler Linke Die CDU-Fraktion zeigt sich darüber erfreut, dass der Antrag heute noch behandelt wird, die Zeit dränge. Der Haushalt 2021 solle noch im Dezember 2020 beschlossen werden, da sonst die Verwaltung nicht handlungsfähig sei und nur rechtlich verpflichtende Ausgaben und unaufschiebbare Aufgaben genehmigt werden könnten. Die Fraktion Kasseler Linke ergänzt, dass nach den Vorstellungen des Oberbürgermeisters bei Einbringung des Haushalts im Februar die Genehmigung durch den RP bis August oder September andauern könnten. Auch vor Corona habe der Kämmerer die Stadtverordneten häufig über wesentliche Details im Unklaren gelassen (Kredit ohne Magistratsbeschluss, Haushaltsbewirtschaftungsgrundsätze ohne rechtskonforme Begründung, Jahresabschlüsse ohne Beteiligungsberichte, fehlende unterjährige Information zum Stand des Haushaltes usw.). Der Oberbürgermeister kontert, er sei ja schon gewohnt starken Tobak und alternative Wahrheiten zu hören. Er empfehle den Unterstützern des Antrages einen Blick in die hessische Gemeindeordnung. Schon im Ältestenrat habe er erklärt, der Antrag sei unzulässig. Die Stadtverordnetenversammlung entscheidet über den Haushalt, nicht aber über das wann und wie der Vorlage. Das sei Aufgabe des Magistrats und der Verwaltung Den Terminplan der Stadtverordnetenversammlung lege man gemeinsam in Ältestenrat fest. Er würde nicht vom Oberbürgermeister bestimmt. Die SPD Fraktion erklärt, den Ausführungen des Oberbürgermeisters sei kaum etwas hinzuzufügen. Es sei jedes Jahr dasselbe beim Haushalt: die Kasseler Linke unterstelle mangelnde Kontrolle und Transparenz. Dabei könne man alle Fragen in den Gremien stellen und davon würde auch rege Gebrauch gemacht. Die CDU verunsichere die Öffentlichkeit, indem sie behauptet, es gebe keinen Haushalt 2021. Natürlich gebe es eine vorläufige Haushaltsführung denn es gelte das, was 2020 beschlossen worden sei. Alle, die auf Zuschüsse angewiesen seien, würden ihr Geld auch bekommen. Der Oberbürgermeister arbeite vorbildlich und habe gegen jede haushalterische Vernunft ein konkretes Programm für Soforthilfen aufgesetzt. Dieses würde im Nachtragshaushalt deutlich. Der Haushalt 2021 richte sich nach dem Haushalt 2020. Zudem solle man berücksichtigen, dass auch die Verwaltung in ihrer Arbeit durch Corona eingeschränkt gewesen sei, ein späteres Einbringen sei sehr verantwortungsvoll. Die Fraktion WfK erklärt, sie verstehe zwar die politische Intention, allerdings sprächen Rechtsgründe gegen den Antrag. Man teile die Rechtsauffassung des Oberbürgermeisters. Der 1. Satz stehe so im Gesetz, sei also überflüssig. Der 2. Satz hingegen sei rechtswidrig und deshalb nicht zulässig. Es liege nicht in der Kompetenz der Stadtverordnetenversammlung den Termin der Haushaltseinbringung zu bestimmen. In Paragraf 97 sei eine Sollvorschrift formuliert. Wenn Gründe für einen abweichenden Termin vorlegen, dürfe der Magistrat das und die Pandemie sei Grund genug. Die Fraktion FDP, Freie Wähler und Piraten (FDP) findet es immer wieder spannend den Rechtsauffassung der Stadt zu lauschen. Diese seien ja oft genug eher eigen. Zu der Festlegung der Termine im Ältestenrat erklärt der Redner, dass folgende Termine festgelegt worden seien: 17.9. 1 Lesung, 25.11. 2. Lesung, Beschluss am 6. Dezember. 2016 habe gerade die SPD noch beteuert, wie wichtig der Haushalt sei um handlungsfähig zu bleiben. Auf einmal scheine das nichts mehr wert zu sein. B90/Grüne weisen darauf hin, dass der Oberbürgermeister seine Auffassung erklärt habe und er den Beschluss ohnehin einkassieren würde, würde er gefällt. Dagegen könne man höchstens klagen. Die Stadt Kassel sei mit ihrer Haushaltsverabschiedung immer sehr früh dran gewesen, dieses Jahr seien die Parameter jedoch nicht klar und man müsse sich an den Gedanken gewöhnen, in Zukunft weniger Geld zur Verfügung zu haben. Die Fraktion habe einen Anfrage im Ausschuss für Finanzen gestellt um gemeinsam zu schauen wie man den Trägern Sicherheit geben könne. Ein weiterer Redner der Kasseler Linken tritt an den Pult. Der Haushalt sei eine Ermächtigung für die Verwaltung, sichere also die Handlungsgrundlage für die Verwaltung. Das Land Hessen habe auf die Pandemie reagiert und im September eine Sonderschätzung vorgezogen, um Sicherheit für die Kommunen zu erwirken. Dass der Haushalt jetzt bereits im Dezember eingebracht werden solle, wäre der Fraktion neu. Bisher sei der Februar kommuniziert worden. Die Unterstellung, dass die antragstellenden Fraktionen die Stadt in die Schuldenfalle treiben wollten, weist er zurück. Die Stadt habe Rücklagen von 133.000.000 €. Man wisse zwar, dass diese nicht unbedingt liquide sind dennoch könne man sie als Grundlage nehmen. Die SPD Fraktion kontert, dass auch das Land den Landeshaushalt erst Mitte November einbringen werde, so das die 1. Lesung Ende November, die 2. Lesung im Dezember und die Verabschiedung erst im Februar erfolgen werde. Also genauso, wie es der Oberbürgermeister auch für Kassel vorschlägt. Die Begründung des Landes laute: die Verschiebung sei Pandemie bedingt, man müsse auf Sicht arbeiten. Dies gelte auch für Kassel. Es sei unverantwortlich einen Haushalt jetzt über das Knie brechen zu wollen. Die CDU-Fraktion weist darauf hin, dass Schwarz/Grün im Land mit dem Beschluss des Sondervermögens Planungssicherheit hergestellt und zusätzlich ein Kommunalpaket geschnürt habe, welches auch mit den Stimmen der SPD angenommen worden sei. Das Kommunalpaket sei nur ein Baustein, die anderen Bausteinen kämen den Kommunen ebenfalls zugute. Alle anderen großen Städte hätten bereits losgelegt, die Entwürfe lägen vor (Wiesbaden, Hanau, Frankfurt, Darmstadt), nur in Kassel nicht. Es sei wichtig zu wissen, was die Stadt mit den 23 Mio. € aus dem Kommunalpakt vorhabe. Die Haushaltsberatungen seien wichtig für die Zukunft der Kommunen, hier solle man nicht mauern, nur weil die Kommunalwahl anstünden. Die Fraktion FDP ,Freie Wähler plus Piraten (Pirat) fordert, der Haushalt solle auf jeden Fall noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden und bittet um ehrliche Argumentation. Nicht alle Entwicklung bei der Gewerbesteuer seien auf Corona zurückzuführen. Er verweist auf den Energie und Salzsektor. Der Oberbürgermeister dankt noch mal in seiner Funktion als Präsident des Städtetages für den Kommunalpakt und betont erneut, bei diesem gehe es nicht um das nächste Jahr, sondern die Gewerbesteuerkompensation 2020. Diese würden im Nachtragshaushalt 2020 bearbeitet. Die Gelder kämen zu 50 % vom Bund und zu 50 % vom Land. Die SPD Fraktion merkt an, dass sie es erstaunlich fände, dass die CDU an dem Antrag festhielte obwohl dieser nicht vereinbar mit der hessischen Gemeindeordnung sei, und ihre Argumentation widerlegt sei. Die Terminfrage hätte man ausführlichem im Ältestenrat führen können. Zuletzt meldet sich die AfD-Fraktion zu Wort und bekundet, die Pandemie habe sich bereits gelohnt. Es werde ohnehin nicht auf Sicht gefahren sondern Steuergelder in Sonderfonds locker gemacht, die selbst brauche man sie nicht für Corona, irgendwo ausgegeben werden würden. Das beste Mittel gegen Corona sei soviel Normalität wie möglich, Diskotheken sollten wieder öffnen, Panik bringe einen nicht weiter, er erzählt von der Demo in Berlin […] Letztlich entzieht der Stadtverordnetenvorsteher ihm nach mehrfacher Ermahnung, dass es um den Haushalt gehe, das Wort. Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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Tagesordnung II (ohne Aussprache) |
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29. |
Kassel pflanzt öko. – Wir verzichten auf den Einsatz von GlyphosatAntrag B90/Grüne Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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Änderungsantrag AfD-Fraktion Abstimmung in der StaVo: |
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30. |
Möglichkeiten für Online-Sitzungen schaffenAntrag FDP+Freie Wähler+Piraten Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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31. |
Eingangsbestätigung auch in digitaler Form ermöglichenAntrag Kasseler Linke Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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32. |
Sozialticket einführen und einfach zugänglich machen |
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33. |
Gute Arbeitsbedingungen sicherstellenAntrag Kasseler Linke Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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34. |
Resolution zum Erhalt des Kasseler KraftwerksAntrag AfD Abstimmung in der StaVo: zurückgezogen, da gemeinsame Behandlung mit dem Grünen Berichtsantrag auf TO1 gewünscht |
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35. |
MilieuschutzsatzungenAntrag der SPD-Fraktion Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): Antrag Abschnitt abd: |
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36. |
Einladung des neuen Staatstheater-Intendanten in den KulturausschussAntrag CDU-Fraktion Abstimmung in der StaVo: |
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37. |
Berichterstattung über notwendige Sanierungen im OpernhausAntrag CDU-Fraktion Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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38. |
Waffenbörse |
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39. |
Angebotserweiterung des ÖPNV zum Fahrplanwechsel 2020Antrag der Kasseler Linke Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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40. |
Fahrradstraße Schillerstraße bis Philippistraße verlängernAntrag B90/Grüne Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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41. |
Videoüberwachung Obere Königsstraße |
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42. |
Erlass der Sondernutzungsgebühren für öffentliche Flächen in Kassel für den Zeitraum vom 1. März 2020 bis 31. Oktober 2020
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43. |
Videoüberwachung 2020 |
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44. |
Unterstützung Mehrgenerationenhaus HeilhausMagistratsvorlage Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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45. |
Städtebauliches Entwicklungskonzept – nordöstliches WesertorMagistratsvorlage Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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46. |
Städtebauförderung Lebendige Zentren (vormals aktive Kernbereiche in Hessen)Fördergebiet „Alter Ortskern Wehlheiden“ Abgrenzung des Fördergebiets nach § 171 b Abs. 1, 2 Baugesetzbuch Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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47. |
Städtebauförderung Lebendige Zentren (vormals Aktive Kernbereiche in Hessen)Einrichtung der „Lokalen Partnerschaft“ im Fördergebiet „Alter Ortskern Wehlheiden“ Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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48. |
Bebauungsplan der Stadt Kassel Nr. III/14 Gänseweide, Hohefeldstraße(Aufstellungsbeschluss) Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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49. |
Bebauungsplan der Stadt Kassel Nr. VII/59 „Umbachsweg / Heiligenröder Straße“1. Änderung (Aufstellungs- und Offenlegungsbeschluss) Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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50. |
Aufstellflächen für Radfahrer vor LZA entfernenAntrag AfD-Fraktion Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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51. |
Planungen ÖPNV-Schienentrassen |
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52. |
Gewährung von Zuwendungen an verschiedene Träger für den Betrieb von Stadtteil-/NachbarschaftstreffsMagistratsvorlage Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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53. |
Über- und außerplanmäßige Aufwendungen und Auszahlungen gemäß § 100 Abs. 1 HGO für das Jahr 2020; – Liste S2/2020 –Magistratsvorlage Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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54. |
Neubau Kindertagesstätte im Stadtteil Nordshausen durch die Stadt Kassel Immobilien GmbH & Co. KG (KG)
Magistratsvorlage Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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55. |
Aktion Abbiegeassistent |
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56. |
Vorhabenbezogener B-Plan Wilhelmshöher Allee 176/174a / Hinterhaus |
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57. |
Investor zur Entwicklung eines FernbusbahnhofesAntrag der SPD-Fraktion Abstimmung in der StaVo (ohne Gewähr): |
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58. |
Mehr Sicherheit für die Haltestelle Mittelring |
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59. |
Ergebnisse der Verkehrserhebung vorstellen |
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